Tag.: Nach dem Mauerbau: Geteilte Entwicklungen – bleibende Verbindungen

28.09.2011-30.09.2011

Bildungszentrum des BStU, Zimmerstr. 90/91, 10117 Berlin

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen; Institut für Zeitgeschichte München – Berlin

Anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus finden zahlreiche Veranstaltungen zu den Ursachen, den Entscheidungsprozessen und zum internationalen Kontext der Grenzsperrung in Berlin statt. Welche Auswirkungen aber hatte die Schließung der Grenze auf die längerfristige politische und gesellschaftliche Entwicklung der beiden deutschen Staaten? Welche Verbindungen zwischen Ost und West wurden gekappt, welche blieben erhalten? Auf welchen Feldern bestand weiterhin ein Austausch, wie gestaltete und entwickelte er sich in den Jahrzehnten danach? Diesen Fragen zur deutsch-deutschen Geschichte seit 1961 will die Tagung nachgehen. Neben den Entwicklungen innerhalb der beiden deutschen Staaten wird dabei auch der Blick des Auslands auf den Mauerbau und seine Folgen thematisiert.

gesonderter Hinweis auf einen Beitrag am Freitag, den 30. September in Sektion IV: Film, Fernsehen und bildende Kunst

Kathleen Schröter (Dresden): Mauerbau und Zweistaatlichkeit in der bildenden Kunst

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Werner Tübke. Die Skizzenbücher

Universitätsbibliothek Leipzig, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig

11. Juli – 16. Oktober 2011

Die großzügige Schenkung von insgesamt 12 Skizzenbüchern und 12 Tagebüchern Werner Tübkes wurde der Universitätsbibliothek Leipzig im Juni 2010 gemacht. Die Universitätsbibliothek Leipzig ist der Stifterin Brigitte Tübke-Schellenberger, die im Jahr 2007 das bis dahin verborgen gebliebene Konvolut im Schreibtisch ihres Mannes entdeckt hatte, zu großem Dank verpflichtet und hat gerne die Ausstellung und den dazu gehörenden Katalog in Angriff genommen. Zu sehen sind bislang unbekannte Seiten des großen Leipziger Malers und Graphikers Werner Tübke (1929–2004).

Das Ausstellen von Skizzenbüchern ist ungewöhnlich, denn aufgrund ihrer fragilen Materialität können sie der Öffentlichkeit nur selten und nur für einen sehr begrenzten Zeitraum gezeigt werden. Zudem hat die kunsthistorische Forschung die überragende Bedeutung von Skizzenbüchern für die Analyse künstlerischer Schaffensprozesse eher langsam zu würdigen begonnen. Das liegt vor allem am intimen Charakter dieses Mediums, das naturgemäß viel später als beispielsweise die häufiger ausgestellte Malerei wahrgenommen wird. Unsere Präsentation von 12 Skizzenbüchern des Leipziger Malers und Graphikers Werner Tübke (1929-2004) ist also ein besonderer Glücksfall, zumal sie Material vorstellt, das bislang kaum bekannt war und erst kürzlich durch eine großzügige Schenkung in öffentlichen Besitz gelangt ist.

Ziel der Ausstellung ist zunächst die Vorstellung des gesamten höchst interessanten Konvoluts, auch wenn das Medium des Skizzenbuchs immer nur in einem begrenzten Ausschnitt, der aufgeschlagenen Doppelseite, präsentiert werden kann. Ergänzend werden daher weitere Einzelseiten in großformatigen Reproduktionen gezeigt.

Daneben tritt die Präsentation von Vergleichsmaterial. Dazu zählen einige Wiedergaben von Gemälden Tübkes, deren Genese durch die Kenntnis der Skizzenbücher in einem neuen Licht erscheint. Zudem werden einige Inspirationsquellen für das „bildnerische Denken“ Tübkes vorgestellt und natürlich die verschiedensten Aspekte seines umfangreichen Schaffens thematisiert, die in den Skizzenbüchern oft deutlicher zum Ausdruck gelangen als in seinen Gemälden.

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Ursula Mattheuer-Neustädt. Rückblicke – anlässlich des 85. Geburtstags

Ursula Mattheuer-Neustädt und Wolfgang Mattheuer Stiftung, Hauptmannstr. 1, 04109 Leipzig

10. Juli – 10. September 2011

Anlässlich des 85. Geburtstags werden in den Räumen der Ursula Mattheuer-Neustädt und Wolfgang Mattheuer Stiftung in der Hauptmannstr. 1 in Leipzig über 80 Zeichnungen Ursula Mattheuer-Neustädts gezeigt. Darunter befinden sich vorwiegend Leihgaben, so aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig, der Klassik Stiftung Weimar, dem Lindenau Museum Altenburg, den Kunstsammlungen Gera, der Stiftung Moritzburg Halle/Saale, der Sammlung der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig und der Sammlung des Bundesrates. Zu sehen sind auch die 14 großformatigen Dichterporträts – z.B. von Hölderlin, Kleist und Morgenstern – welche im Œuvre Ursula Mattheuer-Neutstädts von herausragender Bedeutung sind. Daneben werden thematische Blätter, Stillleben, Selbstporträts und Illustrationen literarischer Werke aus allen Schaffensphasen präsentiert.

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Zum Anlass des 85. Geburtrstags von Ursula Mattheuer-Neustädt zeigt die Galerie Schwind in Leipzig noch bis zum 3. September 2011 ausgewählte Zeichnungen der Künstlerin.

Max Uhlig, Claus Weidensdorfer. Arbeiten auf Papier

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Uferstraße/ Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus

8. Juli – 14. September 2011

Zwei namhafte Altmeister ostdeutscher Kunst, Max Uhlig (Jg. 1937) und Claus Weidensdorfer (Jg. 1931), präsentiert das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus mit seiner diesjährigen Sommerausstellung. Gut 100 Arbeiten auf Papier, hauptsächlich aus den letzten drei Schaffensjahrzehnten, werden die beiden Dresdner Künstler zeigen. Mit ihrer ausgeprägt individuellen Handschrift haben sie frühzeitig das landläufige Bild von der Kunst in der DDR mit verändert.

Max Uhlig entwickelte seine Formensprache seit Mitte der 60er Jahre souverän von der Linie her. In den direkt vor der Landschaft geschaffenen Bildern bleibt die webende Kraft der Natur unmittelbar spürbar. Die figürlichen Arbeiten von Claus Weidensdorfer schreiben auf eigenwillige, melancholische Weise Dresdner Zeichentradition fort. Hier begegnen uns skurrile oder sinnfrohe Momente, so auf der Bühne beim Jazz-Konzert oder im Netz zwischenmenschlicher Verstrickungen. Nach der Wende waren beide Künstler als Professoren an der Hochschule der Bildenden Künste in der Elbemetropole tätig.

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Presse:

sz-online.de vom 18.7.2011: „Sachsenpower im Dieselkraftwerk

Zahlreiche Ausstellungen zum 100. Geburtstag von Otto Knöpfer

thueringer-allgemeine.de vom 28.01.2011: „Ilmkreis. An Knöpfer führt in diesem Jahr kein Weg vorbei. Nicht im Schlossmuseum, nicht in der Kunsthalle oder der Sparkasse, auch nicht in der Theatergalerie und im Landratsamt. Und erst recht nicht im Otto-Knöpfer-Haus in Holzhausen, wo der am 13. März 1911 geborene Maler seinen Kindheits- und Jugendjahre verbrachte. Überall wird das Jubiläum zum Anlass genommen, um an Otto Knöpfer zu erinnern.

„Ein Schwerpunkt sind die Ausstellungen, davon haben wir sehr viele“, sagt Dr. Michael Schaefer, Beauftragter für Kultur im Landratsamt. Waren auf seiner Übersicht vor einigen Tagen noch 14 Ausstellungen in der Region verzeichnet, sind inzwischen zwei weitere in den Arnstädter Stadtwerken hinzugekommen. Sie widmen sich nach der noch bis Mitte März gezeigten Schau mit Werken von Karl Hoffmann weiteren Schülern Knöpfers. Aquarelle von Ernestine Dittrich sowie Fotografien und Collagen von Dr. Elke Eggers werden sich anschließen.

Bereits im Herbst 2009 fand sich auf Anregung von Dr. Rüdiger Helmboldt aus Arnstadt eine Koordinierungsgruppe zur Vorbereitung der Knöpfer-Ehrung unter Schirmherrrschaft des Landrates zusammen, die Ideen bündelt und Veranstaltungen vorbereitet. Ein Höhepunkt ist am 12. März der von der Stiftung der Sparkasse Arnstadt- Ilmenau veranstaltete offizielle Festakt. Danach wird die Ausstellung „Spurensuche“ im Schlossmuseum eröffnet (TA berichtete). Dort soll außerdem im Oktober eine weitere Sonderschau mit Bildnissen von Knöpfer stattfinden. Originale werden auch in Holzhausen zu sehen sein, darunter Radierungen aus einer Thüringer Privatsammlung. Das Schloss Molsdorf zeigt ab Ende Mai „Gemälde aus dem Nachlass“. Knöpfer-Schüler stellen unter anderem im Mai/Juni in der Theatergalerie (Gerhard Kneise), im Juni/Juli in der Sparkasse Arnstadt (Dr. Bernd Hartung) sowie im September/Oktober in der Arnstädter Kunsthalle aus.“ weiterlesen

Schaudepot in Schloss Molsdorf bei Erfurt mit Werken Otto Knöpfers eröffnet

tlz.de vom 27.05.2011: „Das neue Schaudepot mit Arbeiten des Thüringer Malers Otto Knöpfer ist in zweierlei Hinsicht ein Meilenstein. Wenn am Sonntag, 29. Mai, um 15 Uhr die Eröffnung des Schaudepots im Obergeschoss des Schlossmuseums Molsdorf gefeiert wird, ist dies einer der vielfältigen Beiträge zum 100. Geburtstag von Otto Knöpfer in diesem Jahr.

Molsdorf. Ein bedeutender Schritt ist dieses Schaudepot aber auch hinsichtlich des Erbes und der damit einher gehenden Verpflichtung für den Nachlass. Erna Knöpfer, die Witwe von Otto Knöpfer, hatte ihn 1998 als Schenkung an das Schlossmuseum übergeben, das damit wohl über die umfangreichste Sammlung von Arbeiten des Künstlers verfügt. Es mangelt allerdings an genügend Räumlichkeiten, um so viele Arbeiten gleichzeitig präsentieren zu können. Darum wechselten bislang die Werke in den Dauerausstellungen und das Molsdorfer Museum unterstützte und unterstützt auch weiterhin intensiv andere Knöpfer-Ausstellungen mit seinen Leihgaben.

Zuletzt kehrten dieser Tage die Pflanzenstudien zurück, die unter dem Titel „Nelkenwurz und Frauenmantel“ im Naturkundemuseum Erfurt zu sehen waren. Kunst und Wissen über Pflanzen vermischt ein Büchlein, das zur Ausstellung im Naturkundemuseum erschien, auf großes Interesse stieß und nun auch an der Kasse des Schlossmuseums zu haben ist. An die 200 Gemälde gehören zu den insgesamt rund 3000 Arbeiten Knöpfers im Schlossmuseum. „Das Schaudepot konzentriert sich wirklich nur auf seine Gemälde, von denen nicht wenige in den vergangenen Jahren durch die Hände der Restauratoren gehen mussten“, sagt Museumsleiterin Kristina Baum. Eine Reihe Selbstporträts aus verschiedenen Lebensabschnitten und die Porträts seiner Frau gehören dazu. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog, in dem zwei Beiträge zur Arbeit von Restauratoren zu finden sind“ weiterlesen

Entdeckt! Rebellische Künstlerinnen in der DDR

Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim

2. Juli – 9. Oktober 2011

Feministische Kunst in der DDR? Als erstes und einziges Museum der Alten Bundesländer widmet die Kunsthalle einem so brisanten wie überraschenden Aspekt der Kunstgeschichte im anderen Deutschland eine Ausstellung. Nie haben die Fotografien, Filme, Performances und Grafiken einer kleinen Gruppe jüngerer Künstlerinnen das Licht der Kunstöffentlichkeit erblickt. Die Dresdener Kuratorin Susanne Altmann zeigt nun, wie nah diese inoffizielle Kunst der späten DDR in Qualität und Ausdruck dem internationalen Feminismus, vor allem in den USA war: über Grenzen hinweg wurden rebellische Künstlerinnen zu Pionieren heutiger Konzeptkunst.

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Presseschau

Westfälische Nachrichten vom 30.6.2011: „Auf den Spuren rebellischer DDR-Künstlerinnen“

kunstaspekte.de: „Tabubruch und Subversion“

junge Welt vom 1.07.2011: „Überraschung“

spiegel online vom 27.06.2011: „Die DDR, die Frauen und ihre Kunst“

art. Das Kunstmagazin vom 27.06.2011: „Die unbequemen Frauen“

Ausstellungsbesprechung

Jürgen Böttcher – Strawalde zum 80. Geburtstag

Empfang zum 80. Geburtstag

2. Juli 2011, 19.00 Uhr

Galerie im Ratskeller, Möllendorffstr. 6, 10365 Berlin

Begrüßung: Christina Emmrich, Bezirksbürgermeisterin
Laudatio: Dr. Erika Richter, Dramaturgin

Der Künstler ist anwesend.

Im Anschluss an den Empfang wird der Spielfilm «Jahrgang 45» aus dem Jahre 1966 zu sehen sein.

15:00 – 22:00 Uhr
Soirée augewählter Filme
Barfuß und ohne Hut Dokumentarfilm, DDR 1964, s/w, 26 min
Rangierer Dokumentarfilm, DDR 1984, s/w, 22 min
Verwandlungen I – Frau am Klavichord Experimentalfilm, DDR 1981, Farbe, 54 min

Jürgen Böttcher, der seine Kindheit und Jugend in Strahwalde in der Lausitz verbrachte und sich später als ausgebildeter Maler Strawalde nennt, studierte nach einer Zeit als freischaffender Künstler von 1955 bis 1960 Filmregie in Potsdam Babelsberg. Strawaldes Bilder und Filme sind Ergebnisse einschneidender Kindheitserlebnisse und weisen ihn immer als einen Suchenden nach einfachen, aber genauen Bildern aus. Seine Dokumentarfilme wie auch seine kritische und aufrichtige Haltung haben namhafte Künstler wie AR Penck und dessen Dresdener Malerfreunde sowie ganze nachfolgende Künstlergenerationen beeinflusst. Bis heute hat Strawalde für die Kultur- und Kunstgeschichte des vereinten Deutschlands eine herausragende Bedeutung, die auch im europäischen Ausland nicht unbeachtet blieb. weiterlesen

Ausstellungen anlässlich des 80. Geburtstags von Jürgen Böttcher – Strawalde:

„Malerei, Grafik und Skulptur – Strawalde zum 80.“

28. Mai – 24. Juli 2011

Kunstpavillon Heringsdorf, Promenade am Rosengarten, 17242 Heringsdorf/ Usedom

siehe dazu blog.kaiservillen, usedom, vom 29. Mai 2011: Heringsdorfer Kunstpavillon feiert Strawaldes Geburtstag mit Ausstellung

„Der Maler und Filme-Macher Jürgen Böttcher gilt als ein Freund des Usedomer Kreises. So beschreibt es Ricarda Horn vom Heringsdorfer Kunstpavillon anlässlich der Ausstellungseröffnung mit überwiegend großformatigen Werken des in Berlin-Karlshorst lebenden Künstlers. Die Leiterin des Kunstpavillons kennt den unter dem Pseudonym „Strawalde“ arbeitenden Maler schon etliche Jahrzehnte. „Viele Sommer lang kam Strawalde regelmäßig mit Wolf Biermann und Eva-Maria Hagen nach Usedom und kampierte dann in Biermanns damaligen Domizil in Lütow“, erinnerte sich Horn.“ weiterlesen

„Strawalde zum 80. Malerei, Arbeiten auf Papier“

9. Juli – 28. August 2011

Galerie Born, Südstraße 22, 18375 Born/ Darß

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Programmhinweis:

»Jürgen Böttcher – Strawalde. Mein Leben«

Ein Film von Christian Beetz (ARTE/ ZDF 2010)

Sendetermin auf ARTE: Sonntag, 3. Juli 2011, 16:30 Uhr

Der Dokumentarfilmer und Maler Jürgen Böttcher, alias Strawalde, zählt zu den bedeutendsten Künstlern der ehemaligen DDR. Mit seiner Neigung zum Experiment hat er entscheidenden Einfluss auf nachfolgende Generationen genommen. Jürgen Böttcher gehört zu den Menschen, denen man ihr  Alter nicht ansieht – und doch wird er am 8. Juli 2011 80 Jahre alt. Er ist einer, „der ewig jung bleibt“.

ürgen Böttcher ist ein Mann, der drei deutsche Systeme erlebt hat und der mit viel Wut über die Untiefen der deutschen Geschichte spricht. Geprägt von den erschütternden Erfahrungen des Faschismus, enttäuscht vom System in der DDR, an das er doch so gern geglaubt hätte und das dann seine Werke verbot und seine Freunde ausbürgerte, lebt er in einer Zeit, in der er sich nicht wirklich wiederfindet. Jürgen Böttcher ist ein Stück deutscher Geschichte, auf eine sehr unangepasste Art, und er ist bekennender Antikapitalist.
Der zweifache Adolf-Grimme-Preisträger Christian Beetz besucht mit Jürgen Böttcher den Ort seiner Kindheit, Strahwalde in der Oberlausitz, und spricht mit ihm über Kindheit und Jugend. Viele Erinnerungen, auch an seine Zeit in der Hitlerjugend, werden wach – und immer wieder geht es um das Gefühl der Schuld. Sie treffen sich in Böttchers Atelier-Wohnung in Berlin-Karlshorst, und Freunde wie der Leiter der Berlinale Dieter Kosslick schauen vorbei.
In der DDR und auch in der BRD der 70er und 80er Jahre war Jürgen Böttcher einer der bekanntesten Dokumentarfilmregisseure. Seine Filme waren stilbildend, Orientierungsgröße und heimliches Vorbild für eine ganze Generation deutscher Filmemacher. weiterlesen

„Strawalde. Oder: Mach dich an dein sündiges Leben“

Regie: Günter Kotte (MDR 2004)

Sendetermin im MDR Figaro Kultur-Radio: Mittwoch, 6. Juli 2011, 22.00 Uhr

Der Maler Strawalde heißt eigentlich Böttcher, und als Jürgen Böttcher hat er Dokumentarfilme gedreht, im DEFA-Studio für Dokumentarfilme, in der DDR: „Der Sekretär“ (1967), „Martha“ (1978), „Rangierer“ (1984) oder „Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner“ (1985); nach der deutschdeutschen Hochzeit: „Die Mauer“ (1990), „Konzert im Freien“ (2001) und gemalt hat er auch. Schon immer.

Geboren am 8. Juli 1931 in Frankenberg/Sachsen wuchs der Künstler in Strawalde in der Oberlausitz auf. Nach einem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, lehrte er bis 1955 Malerei an der Volkshochschule und lebte als freischaffender Künstler. Nach Abschluss seines Kunststudiums wurde ihm in der DDR Formalismus vorgeworfen, seine Bilder zu Ausstellungen nicht zugelassen. 1955 bis 1960 studierte Böttcher an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. weiterlesen



„Kunst im Werden. Skizzen, Projekte und Arbeitsbücher“

25. Juni – 22. Oktober 2011

Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Buchmuseum, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden

Die Ausstellung präsentiert Skizzen, Projekte und Arbeitsbücher von 18 Künstlern der Klasse Bildende Kunst der Sächsischen Akademie der Künste Hartwig Ebersbach, Wieland Förster, Eberhard Göschel, Gotthard Graubner, Ralf Kerbach, Gerda Lepke, Walter Libuda, Ulrich Lindner, Michael Morgner, Carsten Nicolai, Osmar Osten, Thea Richter, Cornelia Schleime, Jürgen Schön, Gundula Schulze Eldowy, Strawalde, Günther Uecker, Max Uhlig.

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Ausstellungseröffnung: Das Ich im Wir. Künstlerbildnisse in der DDR

Ausstellungseröffnung am 5. Juli 2011, 18.30 Uhr, Eingang Georg-Treu-Platz

Ausstellung im Albertinum, Galerie Neue Meister, Schaukabinett

5. Juli bis 30. Oktober 2011

Im Schaukabinett der Galerie Neue Meister werden in wechselnden Ausstellungen ausgewählte Bestandsgruppen der Sammlung vorgestellt. In seiner vierten Folge richtet die Präsentation den Blick auf Künstlerbildnisse aus der DDR.

Die Ausstellung versammelt elf Werke unter anderem von Erich Gerlach, Peter Graf, Ernst Hassebrauk, Bernhard Heisig, Siegfried Klotz, Arno Rink, Wolfram Adalbert Scheffler und Willy Wolff. Künstlerbildnisse versprechen einen exklusiven Blick auf die besondere Rolle und das Selbstverständnis der abgebildeten Person. Die Maler in der DDR hatten, gemäß der Parole „Vom Ich zum Wir“, zur Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft beizutragen. Dieser Auftrag stand jedoch oft im Widerspruch zu historisch gewachsenen Autonomieansprüchen, nach denen sich ein Künstler frei von äußeren Zwängen nur dem eigenen „Ich“ verpflichtet fühlte. In diesem Spannungsfeld positionierten sich die Maler auf ganz unterschiedliche Art und Weise.

Tradierte Darstellungsformen des Künstlers finden sich in der Ausstellung ebenso wie neue, außergewöhnliche Bildfindungen. Die typische Frontaldarstellung der selbstbewussten Künstlerpersönlichkeit zeigt etwa das Werk von Eva Schulze-Knabe. Dagegen versteckt sich Peter Grafs Selbstbildnis im Hintergrund einer allegorischen Szene, Ernst Hassebrauk inszeniert sich maskiert vor dem brennenden Dresden. Über die Darstellung der jeweiligen Person hinaus stellen die Künstler existentielle Fragen, kommentieren die eigene Geschichte und das gesellschaftliche Umfeld. Die Unterschiedlichkeit der Porträts spiegelt sich auch in ihrer stilistischen Vielfalt wider.

Die Ausstellung wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Bildatlas: Kunst in der DDR“ erarbeitet, das sich mit der Aufarbeitung und Dokumentation der Malerei aus der DDR beschäftigt. Der Bildatlas ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU Dresden, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Kunstarchiv Beeskow.

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