Tagber: Die Ludwigs und der deutsch-deutsche Austausch von Gegenwartskunst 1974-1990

Von Mitte der 1970er- bis Mitte der 1990er-Jahre erwarb das Ehepaar Peter und Irene Ludwig eine Sammlung von rund 200 Gemälden, 50 Skulpturen und über 2000 Grafiken von Künstler:innen aus der DDR. Dieser Bestand wanderte in Ausstellungen durch die Bundesrepublik Deutschland und fand ab 1983 im neu gegründeten Ludwig-Institut für Kunst der DDR in Oberhausen eine ständige Heimat, seit 2009 befinden sich die meisten Gemälde und Skulpturen als Dauerleihgabe im Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK) und der Großteil der Grafiken im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. […] Zeitgleich zu den Ankäufen von Kunst aus der DDR erreichten die Ludwigs, dass von 1977 bis 1991 Dauerleihgaben zeitgenössische Kunst aus der BRD, Westeuropa und den USA in der Nationalgalerie in Ostberlin gezeigt werden konnten. Dieser Austausch von Kunst über die Mauer hinweg blieb bisher von der Forschung weitgehend unbeachtet. Die Bearbeitung des DDR-Konvoluts im Archiv der Peter und Irene Ludwig Stiftung und ein Zeitzeugenband zu diesem Thema gab deshalb den Anlass, in einem Workshop diesen Aspekt der deutsch-deutschen Kunst- und Kulturgeschichte zu diskutieren. weiterlesen…

Julius Redzinski, Tagungsbericht: Die Ludwigs und der deutsch-deutsche Austausch von Gegenwartskunst 1974-1990, in: H-Soz-Kult, 25.11.2025, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-158812.

Irene und Peter Ludwig. Zeitgenössische Kunst in & aus der DDR: Regina Wyrwoll im Gespräch mit Zeitzeugen

Mit dem Aufbau einer mehr als 2.000 Werke umfassenden Sammlung von Kunst aus der DDR und mit Leihgaben zeitgenössischer Positionen aus den USA und Westeuropa an Institutionen jenseits des Eisernen Vorhangs initiierten Irene und Peter Ludwig seit Mitte der 1970er-Jahre Orte der Begegnung – zwischen zwei Staaten, Systemen und künstlerischen Welten.
Zwölf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich im Gespräch mit Regina Wyrwoll an diese Aktivitäten des Sammlerpaares. Ergänzt durch bislang unveröffentlichte Dokumente, Archivfotos und einleitende Texte entsteht so ein facettenreiches Panorama eines einzigartigen Kapitels deutsch-deutscher Kunstgeschichte.

Cugini, Carla und Dodenhoff, Benjamin (Hrsg.): Irene und Peter Ludwig. Zeitgenössische Kunst in & aus der DDR: Regina Wyrwoll im Gespräch mit Zeitzeugen, Heidelberg: arthistoricum.net, 2025. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1605

Das Opus Magnum des DDR-Malers Werner Tübke: „Ein bisschen verrückt muss man schon sein“

Sabine Küster-Reeck, in: Berliner Zeitung, 22.11.2025:

Im Auftrag der DDR-Oberen schuf der Künstler Werner Tübke in Bad Frankenhausen ein Panoramagemälde, das den Besucher bis heute in seinen Bann zieht. weiterlesen…

Zwischen Anpassung und Widerstand Kunst in der DDR: 17 prägende Persönlichkeiten

mdr, 23. November 2025:

Kunst der DDR – das klingt nach Heldenbildern, Parolen und Wandmalereien. Doch die Kunstszene war vielseitiger und widersprüchlicher: Manche versteckten tiefere Botschaften in den vermeintlich heroischen Bildern. Andere schufen heimlich Werke, die eine andere Seite des Staates zeigten. Wir stellen 17 Persönlichkeiten vor, die die Kunstlandschaft der DDR besonders geprägt haben und deren Leben meist genauso spannend ist wie ihre Werke. weiterlesen…

Halle zeigt Meisterwerke und Abgründe des Malers Karl Hofer

MDR Kulturdesk, 21.11.2025:

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt eine Ausstellung über das Werk des Expressionisten Karl Hofer. Der Maler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und wurde nach 1945 in ostdeutschen Museen wenig beachtet. Das liegt zum einen am Streit über das Kunstverständnis in der DDR der 50er-Jahre, vielleicht aber auch an seiner ambivalenten Persönlichkeit. Hofer drängte seine jüdische Frau 1938 zur Scheidung. Mathilde Hofer wurde in der Folge in Auschwitz ermordet. Das Museum Moritzburg würdigt auch sie im Rahmen der Ausstellung. weiterlesen…

„Karl Hofer – Zwischen Schönheit und Wahrheit“. Vom 21. November 2025 bis 15. Februar 2026. Kunstmuseum Moritzburg, Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale), Montag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr, Mittwochs geschlossen

Quer zum Strom: Malerei und Grafik der 1980er Jahre

Die Ausstellung rückt Werke der Malerei und Grafik aus der Sammlung des BLMK in den Fokus, die Gesellschaftsprozesse und das Zeitgeschehen der 1980er Jahre reflektieren. weiterlesen…

23.11.25 – 25.1.26, Rathaushalle, Marktplatz 1, 15230 Frankfurt (Oder.). Di-So, 11 bis 17 Uhr

Thomas Scheibitz: A Tribute to Hermann Glöckner

Für sein Debüt in der Pinakothek der Moderne wird Thomas Scheibitz für die Ausstellungsräume der Staatlichen Graphischen Sammlung München ein malerisches und bildhauerisches Gesamtkunstwerk schaffen, das sich in drei Phasen vom Foyer, über den Vitrinengang bis hin zu den Ausstellungsräumen dem plastischen und zeichnerischen Werk des Dresdner Künstlers Hermann Glöckner (1889–1987) widmet. Sein künstlerischer Dialog wird sich fortschreitend entwickeln, vernetzen und schlussendlich zu einer kongenialen Hommage steigern. Schon während seiner Zeit an der Dresdner Akademie hat Scheibitz den Artists‘ Artist Hermann Glöckner, einen Geheimtipp unter Künstlern, schätzen gelernt. Nie aber hätte er in Erwägung gezogen, seine eigenen Werke in einen künstlerischen Dialog mit dem Meister der leisen Töne zu setzen. Beeindruckend ist, wie Thomas Scheibitz in seinem Münchner Ausstellungsprojekt als Künstler und Kurator zugleich tätig ist. Es spricht für sein Einfühlungsvermögen, wenn er sein Werk als Katalysator nutzt, um die feingeistige Noblesse dieses Altmeisters spielerisch leicht in Szene zu setzen und Hermann Glöckner einmal mehr überraschend zeitgenössisch erscheinen zu lassen. weiterlesen…

09.10.2025 – 11.01.2026, Pinakothek der Moderne, München

Trauer um Neubrandenburger Künstler Karlheinz Wenzel

Susanne Schulz, in: Nordkurier, 3.11.2025:

Im Alter von 93 Jahren ist der Maler und Grafiker verstorben. Nicht nur in seiner Wahlheimat Neubrandenburg hat er viele Spuren hinterlassen. weiterlesen…

Kunst: Hunderte digitalisierte DDR-Werke

Süddeutsche Zeitung/dpa, 2.11.2025:

Im Landkreis Mansfeld-Südharz ist eine Galerie mit Hunderten Werken aus Zeiten der DDR vollständig digitalisiert worden. Die Mansfeld-Galerie, einst Kunstsammlung des VEB Mansfeld-Kombinats „Wilhelm Pieck“, sei vollständig erfasst und digitalisiert worden und sei nun online verfügbar, teilte eine Sprecherin mit. Demnach umfasst die Galerie überwiegend Gemälde und Grafiken aus der Zeit von 1945 bis 1989. weiterlesen…

Auktionserfolg in Berlin: Tübkes verborgenes Selbst

Camilla Blechen, in: FAZ, 31.10.2025:

Auf der Herbstauktion bei Dr. Irene Lehr in Berlin erzielte Werner Tübkes „Selbstbildnis mit roter Jacke“ von 1961 das Doppelte des Schätzpreises von 35.000 Euro, als ein Bieter aus Hessen 65.000 Euro bewilligte. Lange im Nachlass des Hallenser Sammlers Rudolf Zuckermann verborgen, wurde das von Weltekel und depressiver Verstimmung sprechende Selbstpor­trät nur ein einziges Mal öffentlich gezeigt, 1989, aus Anlass des 80. Geburtstags des Künstlers, in der Ost-Berliner Nationalgalerie. weiterlesen…