Die Mauer oder Der Berliner Alptraum in der Kunst – Annotation

Annette Dorgerloh, Anke Kuhrmann und Doris Liebermann, Die Berliner Mauer in der Kunst, Bildende Kunst, Literatur und Film, Berlin 2011.

Weltexpress vom 23.10.2011: „Ein ziemlich informatives und spannendes Buch haben die Autorinnen Annette Dorgerloh, Anke Kuhrmann und Doris Liebermann im Mauerjubiläumsjahr etwas verspätet vorgelegt. In: Die Berliner Mauer in der Kunst: Bildende Kunst, Literatur und Film finden wir die Ergebnisse ihre Forschungen zusammengefasst, „mit denen sich Künstler, Schriftsteller und Filmemacher aus Ost und West der Berliner Mauer näherten.“

Das Buch ist großzügig und teils farbig bebildert und fesselt sofort durch einen sehr lesbaren Stil ohne unnötigen Schmus am Rande. Die Autorinnen werfen dankenswerter Weise einen geräumigen Blick auf die „offizielle“ Staatskunst der DDR, die naturgemäß nicht sonderlich kritisch auf die Mauer reagierte. Im Gegenteil, die regimetreuen Künstler erkannten die Notwendigkeit der Mauer als „Instrument des Weltfriedens“ usw. usf. Die Soldaten sind ehrliche und treue Kämpfer ihrer Klasse, die sogenannten Grenzverletzer braune Provokateure, wo gehobelt wird, fallen eben Späne. Da ist nichts Nachdenkliches zu finden, alles ist grau in graue Einheissoße. So war sie, die DDR.

Das Buch beginnt chronologisch mit dem Mauerbau und endet mit der Abtragung dieses schrecklichen Machtinstruments.“ weiterlesen

Behauptung des Raumes (DVD)

Unabhängige Ausstellungskultur in der DDR
Ein Film von Claus Löser und Jakobine Motz
(Gegenbilder)

Die Leipziger Galerie »EIGEN+ART« stellte zwischen 1985 und 1989 einen einzigartigen Freiraum für unangepasste DDR-Kunst dar. Einem
Kunst interessierten Publikum wurde hier mit List und Stehvermögen die Sensation einer staatsunabhängigen Öffentlichkeit geboten. Verschiedene, bis in die 70er Jahre zurückführende Einzelinitiativen hatten jedoch schon lange vorher die Erosion der staatlichen Kontrolle vorangetrieben. Der »1. Leipziger Herbstsalon« (1984), die Galerie der Gruppe »Clara Mosch« in Karl-Marx-Stadt (1977–1982) und vor allem die erste Privatgalerie »EP« von Jürgen Schweinebraden in Ost-Berlin (1974 – 1980) entfalteten in relativ kurzer Zeit ein enormes Maß an Vorbildwirkung und Nachhaltigkeit.

Der Film erzählt Geschichten dieser freien DDR-Kultur. Bislang unerschlossene Videoaufzeichnungen des Archivs der »EIGEN+ART« und eindrucksvolle filmische Dokumente dieser Szene verbinden sich mit einer aktuellen, dokumentarischen Ebene, auf der beteiligte Künstler und Persönlichkeiten zu Wort kommen.

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Klaus Freyer: „Alexandra Müller-Jontschewa, Hans-Peter Müller. Mythen, Menschen, Marionetten“

„Mythen.Menschen.Marionetten“. Das Buch des Geraer Autors Klaus Freyer stellt Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller vor.

OTZ.de vom 20.10.2011: „Gera. Sie sind Wanderer zwischen den Welten, schreibt Klaus Freyer im Prolog seines Buches. Der langjährige Begleiter und Freund des Künstlerehepaares hat Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller unzählige Male im Atelier besucht. Er hat sich auf die Suche nach ihren verschollenen oder verschollen geglaubten Bilder gemacht und sich mit dem Werk auseinander gesetzt. Nun stellt Klaus Freyer in der verdienstvollen, auch diesmal reich bebilderten Künstlerbuchreihe des Geraer Erhard Lemm Verlages die inzwischen in Weida beheimateten Maler vor.

Sie sind Wanderer zwischen den Welten. Die Kunst dieser beiden Mythenmaler nimmt vor Jahrhunderten gelegte Fährten auf, ist mit Zauber und sakralen Vorstellungen verbunden. Es sind spannende Gedanken, die Freyers Texte aufgreifen, der sich zuerst als Vermittler begreift. Einer, der die eigene Faszination angesichts der magischen Geschichten und Symbole auf den Bildern von Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller als so bereichernd erlebt hat, dass er Andere an ihr teilhaben lassen will.

Es ist ein Gewinn, diesen Ausführungen zu folgen. Denn „Mythen.Menschen.Marionetten“ ist keine verschwurbelte kunstwissenschaftliche Prosa. Freyer holt den – das ist freilich Voraussetzung – interessierten Leser da ab, wo die Begeisterung für die Arbeit dieser Künstler meist einsetzt: bei der altmeisterlichen Pracht und Präzision ihrer magischen Bilder.

Doch nicht nur auf ihren Leinwänden wandern Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller zwischen den Welten. In der Ostthüringer Provinz zu Hause gehören sie hier zwar seit Jahrzehnten zur Kunstszene, doch ihre großen Ausstellungen erfahren sie seit fast zwanzig Jahren vor allem in Frankreich. Auch das Buch trägt dem Rechnung; es ist zweisprachig.

Wanderer zwischen den Welten heißt im Fall dieser Künstler aber auch, die in Sofia geborene Alexandra ist aus dem damaligen sozialistischen Bruderland Bulgarien in die DDR gegangen, wo sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Ausstellungsgestaltung und Gebrauchsgrafik studierte und den sechs Jahre älteren Hans-Peter kennenlernte, mit dem zusammen sie 1979 nach Hohenölsen zog. Der damalige Bezirk Gera war Ende der 70er Jahre ausgesprochen aktiv bei der Ansiedlung junger Künstler. Es gab Aufträge und Ankäufe.“ weiterlesen

EVA 2011 Berlin – Elektronische Medien und Kunst

GFaI – Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik

Kunstgewerbemuseum, Kulturforum Potsdamer Platz, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin

09. November bis 11. November 2011

Der EVA – Konferenz – Zyklus ist mit seinen Veranstaltungsorten in Berlin, Florenz, London und Moskau ein europäisches Forum für Anwender, Entwickler und Vermittler elektronischer Informations- und Kommunikationstechniken im Kulturbereich. Aktuelle Telekommunikations- und Verbundinitiativen mit Bezug zum Kulturellen Erbe, ambitionierte Digitalisierungs- und Vermittlungsprojekte sowie neue technische und strategische Angebote für Museen, Bibliotheken und Archive werden im fachübergreifenden Zusammenhang vorgestellt. Die 18. Berliner EVA-Konferenz greift die aktuellen Themen auf und fördert den Diskurs zwischen Gedächtnisinstitutionen, Technologieanbietern und öffentlichen Verwaltungen. Konferenz, Workshop und begleitende Ausstellung präsentieren praktische Erfahrungen und innovative Verfahren. Neue Ideen und experimentelle Vorhaben regen zu kooperativer Zusammenarbeit an.

Donnerstag, 10. November 2011 14.30 -17.55 Uhr

Session 2: Online gehen
Moderation: Dr. Christian Bracht

14.30 Verbundprojekt „Bildatlas: Kunst in der DDR“
Daniel Burckhardt (Humboldt-Universität zu Berlin), Matthias Speidel
(Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)

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Jochen Staadt (Hg.): „Die Eroberung der Kultur beginnt!“ Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR (1951-1953) und die Kulturpolitik der SED

Rezension von Anne Barnert

Der Sammelband umfasst vier Beiträge von Dagmar Buchbinder, Daniel Zur Weihen, Jochen Staadt und Horst Laude über die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR (1951-1953) und die Kulturpolitik der SED in den frühen 1950er Jahren. Im Zentrum steht die Frage, „wie nach Gründung der DDR die politische Unterwerfung und Kontrolle der kulturellen Sphäre auf administrativer Ebene bewerkstelligt worden ist“ (5). Der Fokus liegt auf den Mitteln, Methoden und Institutionen, mit denen die SED ihre Kunst- und Kulturpolitik und die Doktrin des Sozialistischen Realismus in der Bildenden Kunst, im Theater und in der Musik durchzusetzen suchte. Anhand der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten wird die Entwicklung und Wirkung des Überwachungsapparates im Kulturbereich analysiert. Als Vorgängereinrichtung des 1954 gegründeten Ministeriums für Kultur entwickelte die Kunstkommission „Langzeitwirkung“: Herausgeber Staadt bescheinigt ihr eine entscheidende Rolle bei der „politischen Formierung von Kunst und Kultur der DDR“ (1).

Der erste und umfangreichste Beitrag von Dagmar Buchbinder gibt einen quellenbasierten Überblick über die Geschichte der Kunstkommission. Beschrieben wird ihre Konstituierung im Juli 1951, ihr „institutionelles Alltagsleben“ (27) und die Beziehungen sowohl zur ZK-Kulturabteilung als auch zur Sowjetischen Kontrollkommission. Die SED setzte ihren Führungs- und Kontrollanspruch „durch eine eher indirekte Steuerung“ (22) durch: Dem sowjetischen Schema folgend, wurde eine Vielzahl an Lenkungs- und Kontrollinstitutionen für die Bildende Kunst, Theater, Musik, Literatur, Film und Rundfunk geschaffen, die zentral durch die SED-Parteigremien kontrolliert wurden. Zahlreiche Kommissionsmitglieder hatten bereits im März 1951 in der Formalismus-Kampagne gegen moderne abstrakte Malerei agiert; der Kampf um die Durchsetzung einer gegenständlichen Kunst sollte dann auch eine der wichtigsten Aufgaben der Kunstkommission werden.

Die „Stakuko“ übte Leitung und ideologische Kontrolle aller künstlerischen Einrichtungen in der DDR aus, hatte über 150 Mitarbeiter und gliederte sich in vier Hauptabteilungen: Theater und Musik, Bildende Kunst, Nachwuchs und Lehranstalten, Laienkunst. Alle Theaterhäuser, Orchester, Kunstmuseen sowie Kultur- und Klubhäuser der DDR waren ihr unterstellt, zahlreiche Institutionen sogar unmittelbar, etwa die Berliner Staatsoper, das Deutsche Theater, das Berliner Ensemble, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatlichen Museen zu Berlin und die Hochschulen für Bildende Kunst und Musik. Die Spielpläne mussten von der Kunstkommission genehmigt werden. Öffentlich bekannt wurde sie in der DDR durch Otto Grotewohls programmatische Rede „Die Eroberung der Kultur beginnt“ am 31. August 1951, in der er die „große und bedeutende Autorität“ der Kunstkommission betonte.

Grundannahme der Kommissionsarbeit war die Planbarkeit von Kultur. Die Abteilung Planung hatte nach Vorgaben des Ministerrates einen „Kulturentwicklungsplan Kunst und Theater“ für die gesamte DDR anzufertigen. Durch planmäßig gelenkte Aufträge, Veranstaltungen, Ausstellungen, Preisausschreiben, Forschungsarbeiten und Diskussionen sollten die Künstler veranlasst werden, neue Theater- und Musikstücke und Werke der bildenden Kunst im Sinne des Sozialistischen Realismus zu schaffen. Gerade in der Anfangsphase äußerten einige Kommissionsmitglieder Kritik an der Vorstellung einer planmäßigen Entwicklung der Kunst, was jedoch als „bürgerliche Meinung“ abgetan wurde. Der Ministerrat forderte im Gegenteil ein noch aktiveres Eingreifen in den Prozess der Kunstentwicklung und monierte 1952, dass die Kommission den direkten Kontakt mit den Künstlern vernachlässige und sich zu sehr auf administrative Tätigkeiten beschränke. weiterlesen

Ausstellung des Thüringer Künstlers Otto Knöpfer in Gotha

thueringer-allgemeine.de vom 18.10.2011: „Neun Kunstwerke des Thüringer Malers Otto Knöpfer (1911-93) sind noch bis zum 27. Oktober in den Räumen der Kreissparkasse Gotha zu sehen. Unter den Gemälden sind auch Arbeiten, die bisher noch nie öffentlich ausgestellt waren, darunter ein Aktbild der Frau des Malers.

Später kaufte die damalige „Sparkasse für das vormalige Herzogtum Gotha“ das Bild. Mehr als fünfzig Jahre hing es – ohne besondere Beachtung zu finden – in der Schalterhalle der Bank. In den Werkverzeichnissen über Knöpfer war es nicht zu finden, „als hätte man befürchtet, das Motiv könne klischeehaft an eine Nähe von Nazi-Kunst zur Kunst der DDR denken lassen“, so Professor Arlt. Zwar seien vergleichbare „Sämänner“ auch von Künstlern geschaffen worden, die dem Nationalsozialismus nahestanden, doch Knöpfers Bild sei eindeutig früher entstanden. Das Werk sei von einer gleichnamigen Bilderserie Vincent van Goghs inspiriert. Nach der Wende verschwand das Bild in den Flur der Sparkasse. Erst im Frühjahr dieses Jahres erinnerte sich Professor Arlt bei den Vorbereitungen zu einem Kolloquium zum 100. Geburtstag des Künstlers an das „vergessene“ Werk Knöpfers. Die Sparkasse ließ das Bild reinigen und neu spannen, Professor Arlt stellte es zusammen mit seiner Geschichte beim Knöpfer-Kolloquium Anfang Oktober im Arnstädter Rathaus vor. Für zwei Wochen ist „Der Sämann“ jetzt in der Kreissparkasse zu sehen. Wo er nach dem 27. Oktober hängen wird, ist noch unklar.“

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Willi Sitte – Malerei, Zeichnungen, Druckgrafik

Villa Kobe, Kunst HALLE e.V., Philipp-Müller-Strasse 65, 06110 Halle (Saale)

21. Oktober bis 20. November 2011

Ausstellungseröffnung: 20.Oktober 2011, 19 Uhr

Anlässlich des 90. Geburtstages von Professor Willi Sitte veranstalten der KUNST HALLE e.V. und der Hallesche Kunstverein e.V. gemeinsam ein große Personalausstellung des Malers in der Kunsthalle Villa Kobe in Halle. Die unter der Schirmherrschaft der halleschen Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados stehende Ausstellung soll nach längerer Zeit nach Ausstellungen in diesem Jahr u.a. in Durbach (Schwarzwald), Chemnitz und Glauchau und Sonderausstellungen in der Willi-Sitte-Galerie Merseburg auch in Halle wieder Gelegenheit geben, einen umfassenderen Einblick in das Werk dieses wichtigen deutschen Künstlers nehmen zu können. Jenseits aller Polemik soll den Besuchern Gelegenheit gegeben werden, sich anhand des Ausgestellten ein eigenes Bild von Anspruch und künstlerischer Qualität des Werkes dieses wichtigen deutschen Malers der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu machen.

Die in fünf Komplexe gegliederte Ausstellung umfasst Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik vom Anfang der 1940er Jahre bis nach 2000. Neben „Frühen Bildern“ der Jahre 1952 bis 1957 werden Arbeiten zum dem Künstler Zeit seines Schaffens wichtigen Thema „Kontra Unmenschlichkeit und Gewalt“ gezeigt.

Ein weiterer Schwerpunkt sind unter der Überschrift „Bergung aus Hochwasser“ eine größere Gruppe von Bildern und Zeichnungen, die Willi Sitte ausgehend vom Hochwasser in der italienischen Po-Ebene und dem späteren Hochwasser in Frankfurt an der Oder zu diesem Thema geschaffen hat.

Ein weiterer Komplex umfasst eine Auswahl aus der großen Reihe der Künstlerhommagen (Lithographien), in denen sich Willi Sitte mit den ihm nahestehenden Künstlern aus verschiedenen Generationen auseinandersetzt und sich in gewisser Weise zu ihrem Schaffen in Beziehung setzt.

Ein letzter recht umfangreicher Komplex zum Thema Mensch unter der Überschrift „Mensch, Liebe, Sinnlichkeit“ ist dem ständigen Hauptthema des Künstlers durch alle seine Schaffensperioden gewidmet. Hier wird der Mensch in einer Vielzahl von Aktionen gespiegelt. Das reicht vom Sportler, über einzelne Akte und Liebespaare bis zu Menschengruppen. An Techniken ist hier alles vertreten von der Zeichnung über die Druckgrafik bis zum größerformatigen Gemälden. Hier wird die ausgeprägte Fähigkeit des Künstlers zur Darstellung des menschlichen Körpers in seinen unterschiedlichen Haltungen, Beziehungen und Dimensionen im Sinne des von ihm jeweils angestrebten Ausdrucks besonders deutlich.

Dazu werden erstmals in Halle aus dem großen Fundus des Künstlers eine Reihe ausgewählter Skizzenbücher gezeigt, die das Herangehen von ersten Entwürfen über die Detailskizze bis zu Kompositionsvorstellungen vorführen. Außerdem ist während der Ausstellungszeit ständig ein Film zu Willi Sitte und seinem Werk zu sehen.

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Presse:

welt online vom 20.10.2011

shz.de vom 20.10.2011

Westfälische Nachrichten vom 20.10.2011

mdr.de vom 20.10.2011

HalleForum.de vom 15.10.2011

Von der Muse doppelt geküsst. Armin Müller-Stahl und Starwalde

Kunstraum Potsdam, Schiffbauergasse 6, 14467 Potsdam

16. Oktober bis 28. November 2011

In Zusammenarbeit mit der Galerie Kunstkontor und dem Filmmuseum Potsdam werden im Kunstraum in der Ausstellung „Von der Muse doppelt geküsst“ die Künstler Armin Mueller-Stahl und Jürgen Böttcher-STRAWALDE präsentiert. Beide Künstler gehören der gleichen Generation an und haben ihre filmische Karriere in Potsdam bei der DEFA bzw. im Dokumentarfilmstudio begonnen – der eine vor, der andere hinter der Kamera. Inzwischen zählen sie zu den ganz Großen ihrer Metiers und sind sowohl auf dem Gebiet des Films, als auch auf dem Gebiet der Malerei äußerst erfolgreich. Folgerichtig wird in der Ausstellung und einem umfangreichen Rahmenprogramm nicht nur das bild-künstlerische, sondern auch das filmische Werk beider Künstler im Mittelpunkt stehen.

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Presse:

Niederlausitz aktuell vom 16.10.2011

pnn.de vom 15.10.2011

stadtmagazin-events.de vom 15.10.2011

Schichtwechsel. Kunst aus 40 Jahren DDR

Burg Beeskow, Altes Amt, Frankfurter Str. 23, 15848 Beeskow

16. Oktober 2011 bis 24. Juni 2012

Ausstellungseröffnung: Samstag, 15. Oktober 2011, 11.00 Uhr

Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow in Zusammenarbeit mit dem Kurator Herbert Schirmer, Kunst + Kommunikation Lieberose, gefördert durch den Landkreis Oder-Spree, Lassowsky Ost-Consult, Stahlstiftung und Kulturstiftung Krefeld

Oder-Neiße-Journal vom 8.10.2011: „Gute Beziehungen zu anderen Städten und Regionen zu haben, ist für die Bewohner des Landstrichs zwischen Oder und Spree und seiner Kreisstadt Beeskow ein Muss, vor allem, wenn es um Denkmalpflege, Kunst und Kultur geht. Nicht allein, dass Beeskow seit 1992 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg ist – zwischen dem Landkreis Oder-Spree und der Stadt Krefeld besteht zudem ein Kulturabkommen, das nunmehr bereits 18 Jahre hält. Die Eröffnung der Ausstellung „Schichtwechsel“ am 15. Oktober 2011 in der Burg Beeskow gibt dem auf besondere Weise Ausdruck: So wird die Burganlage an diesem Tag offiziell zu „Unserem Denkmal des Monats“ im Oktober 2011 gekürt – eine gewichtige Auszeichnung für einen sanierten mittelalterlichen Bau, der bald das Neue Kunstarchiv Beeskow aufnehmen soll; zudem ist die Beeskower Burg nun für mehrere Monate Austragungsort einer Kunstschau, die 2010 für den Kulturpartner Krefeld konzipiert und von Förderern aus beiden Regionen finanziert wurde.

Kurator Herbert Schirmer – Kunstwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Gründer des Kunstarchivs – nennt seine Ausstellung vielsagend „Schichtwechsel“ und bezieht sich damit sowohl auf die Veränderung der Arbeitswelt als auch auf den gesellschaftlichen Wandel nach dem Ende der DDR und dem damit verbundenen Paradigmenwechsel in der Kunst. Zeitübergreifend werden dabei Schwerpunkte gesetzt wie das neue Menschenbild, Aufbau der DDR, Welt der Arbeit (Industriedarstellungen, Brigadebilder, Helden der Arbeit, Aussteiger etc.) und gesellschaftliches Engagement, wobei diese Werke der gegenständlichen Darstellung verpflichtet sind. Darüber hinaus sind aber auch Künstler vertreten, die vor allem mittels verschiedener grafischer Techniken in Bereichen des Abstrakten gearbeitet haben.
„Schichtwechsel“ verdeutlicht im anhaltenden Kontext des deutsch-deutschen Bilderstreites noch einmal die enge Verbindung zwischen Staat und Kunst und lässt die Künstler mit ihren Werken, weniger mit ihren Biografien oder den Auftragskriterien, zu Wort kommen. Allein die Bilder teilen mit, wie weit ein Künstler sich angepasst oder über seine mittelmäßige Begabung mit der Bedienung entsprechender Themen hinweggetäuscht hat. Begleittexte dienen der Aufklärung über Zusammenhänge und gegenseitige Abhängigkeiten wie dem verordneten sozialistischen Realismus, beleuchtet aber auch die Abgrenzung gegenüber der offiziellen Kunstpolitik (Staatliches Auftragswesen) und Versuche der trickreichen Auslegung.“ weiterlesen

Presse:

stern.de vom 15.06.2012

Lausitzer Rundschau vom 15.10.2011

Märkische Oderzeitung vom 9.10.2011

Malen gegen die Ohnmacht – Retrospektive Gert Weber

Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt, Funktionsgebäude Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss vor den Sitzungssälen

12. Oktober bis 11. November 2011

Eröffnung: Mittwoch, 12. Oktober 2011, 13.00 Uhr

Am morgigen Mittwoch findet die Eröffnung der Ausstellung „Malen gegen die Ohnmacht“ von Gert Weber im Thüringer Landtag statt. Landtagspräsidentin Birgit Diezel (CDU) wird die Ausstellung mit einem Grußwort eröffnen. „Der Titel der Ausstellung offenbart die Lebenshaltung eines Künstlers, der die Autonomie seiner Kunst gegen viele Widerstände erstreiten musste“, so die Thüringer Landtagspräsidentin über den Künstler Weber.

„Von Anfang an haben der Wunsch nach schöpferischem Aufbruch und das Streben nach einem Neubeginn das Werk Webers geprägt“, so Frau Diezel weiter. „Lange Jahre litt er daran, dass jeder freien künstlerischen Bestrebung in der DDR Grenzen gesetzt waren. Dieser Konflikt spiegelt sich in seinen Arbeiten wieder. Seither entzieht er sich jeglicher Vereinnahmung. Unangefochten vom Zeitgeist geht Gert Weber seinen Weg. Das macht ihn zu einem Künstler, der unbequem ist – für sich und für andere. Dafür verdient er unsere Wertschätzung.“

Die Ausstellung zeigt eine Retrospektive des Künstlers Gert Weber unter dem Titel „Malen gegen die Ohmacht“. Der Titel verweist auf die sowohl biographische als auch politische Dimension der Ausstellung. Der Künstler malte gegen die erfahrenen staatlichen Abhängigkeiten in der DDR. In seinen Bildern geht er existenziellen Fragen auf den Grund. Schmerz, Zweifel und Wut sind wiederkehrende Themen seiner Werke und entfalten eine tiefe psychologische Wirkung, woraus sich die ästhetische Faszination entwickelt. Aufgewachsen im thüringischen Gräfenhain, widersetzte sich Gert Weber, Jahrgang 1951, dem Diktat der sozialistischen Kunstauffassung in der DDR. Er strebte nach einem Neubeginn in geistlicher und künstlerischer Freiheit. Mit seinen nonkonformistischen Arbeiten setzte er sich auf kritische Weise mit der DDR auseinander. Trotz Ausstellungsverbots beugte er sich nicht und begab sich in eine Art innere Emigration. Malen dient hierbei auch zur Verarbeitung seiner persönlichen Erlebnisse. Dies spiegelt sich in den ausgestellten Werken deutlich wieder, die Gert Weber erst nach 1989 der Öffentlichkeit präsentieren konnte.

Die Ausstellung ist bis zum 11. November 2011, werktags von 8.00 bis 18.00 Uhr, im Funktionsgebäude des Thüringer Landtags zu sehen.

weitere Informationen

Presse:

Deutschland today vom 13.10.2011