Tagung: Ausgestellt oder abgestellt? Die Kunstsammlung der Wismut – Genese, Kontext, Perspektiven

Dresdner Institut für Kulturstudien e.V.
Wismut GmbH
14.05.2014, Gera, Rathaussaal Gera, Kornmarkt 12, 07545 Gera
Deadline: 12.05.2014

Die Tagung widmet sich der Kunstsammlung der Wismut GmbH aus kultur- und kunstwissenschaftlicher Perspektive. Dies geschieht in Form einer kritischen Bestandsaufnahme sowie vor dem Hintergrund der aktuellen und in der Öffentlichkeit stark beachteten Ausstellungen „Schicht im Schacht“ (Neue Sächsische Galerie Chemnitz) und „Sonnensucher“ (Kunstsammlung Gera). Die auf der Tagung im Zentrum stehende Frage nach dem sozialdokumentarischen und künstlerischen Wert der in der Wismut-Sammlung vertretenen Werke erweist sich als bedeutsam bei der Suche nach einem dauerhaften Standort für die Kunstsammlung.

Die Kunstsammlung der Wismut ist die umfangreichste Kunstsammlung eines DDR-Unternehmens. Mit 4.209 Werken von 450 Künstlern, darunter mehr als 280 Gemälden, kann der Fundus dieser Sammlung sinnvoll mit dem Umfang eines bezirklichen Kunstmuseums in der DDR verglichen werden. Durch die ökonomischen Sonderbedingungen in der Wismut und die hier relational zu anderen „gesellschaftlichen Auftraggebern“ erweiterten Ankaufs- und Auftragsbudgets wurde die Wismut zu einem attraktiven Vertragspartner für viele der im VBK lizenzierten Künstler. Dabei kam es in den 1950er und 1960er Jahren vielmals zu einer propagandistisch-emblematischen Auftragskunst, die in den letzten zwei Dekaden der DDR (1970-1989) zugunsten einer Ausdifferenzierung ästhetischer Handschriften und einer sukzessiven Zulassung auch kritischer Bildstrategien aufgegeben wurde.

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Tagungsprogramm:

09:00
Begrüßung durch Holger P. Saupe, Leiter der Kunstsammlung Gera in der Kunstsammlung Gera, Orangerie, Orangerieplatz 1 und Führung durch die Ausstellung „Sonnensucher! Die Kunstsammlung der Wismut – eine Bestandsaufnahme“

10:00
Fahrt mit der Tram zum Veranstaltungsort

10:30
Eröffnung der Tagung im Rathaussaal Gera, Kornmarkt 12, durch Cornelius J. Fetsch, Vorstand des Dresdner Instituts für Kulturstudien Begrüßung durch Frau Dr. Viola Hahn, Oberbürgermeisterin der Stadt Gera Grußwort der Wismut GmbH, Hardi Messing, Geschäftsführer Grußwort des Freistaates Thüringen, Dr. Thomas Deufel, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur [14.00 Uhr] Grußwort des Freistaates Sachsen, N.N.

10:45
VORTRAG Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (Dresden) Von der „Hofkunst“ zur „Altlast“? Anmerkungen zu einem Staatssozialistischen Kunstprojekt

11:30
Diskussion

11:45
VORTRAG Dr. Eckhart Gillen (Berlin)
Die Wismut und die „Leipziger Schule“ – der Beginn der Kunstsammlung im Blick der Kunstgeschichte

12:30
Diskussion

12:45-14:00
Mittagspause (Buffetteilnahme für Teilnehmer kostenfrei)

14:00
Grußwort des Freistaates Thüringen
Staatssekretär Dr. Thomas Deufel, Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

14:10
VORTRAG Dr. Paul Kaiser (Dresden)
Auftragsbilder der Arbeiterklasse? Deutungsdifferenzen und Einordnungsprobleme der Wismut-Kunstsammlung – Wege zu einer dauerhaften Präsentation

14:45
Diskussion

15:00
VORTRAG Prof. Dr. Peter Arlt (Erfurt)
Landschaft und Porträt in der Wismut-Kunstsammlung – eine Gattungsanalyse im Kontext der DDR-Kunstgeschichte

15:40
Diskussion

15:55-16:20
Kaffeepause

16:20
VORTRAG Dr. Lutz Fichtner (Darmstadt)
Vor Ort. Die Kunstpolitik der SDAG Wismut und die Entwicklung eigenständiger Programmformate und Bildtypen

17:00
Diskussion

17:15
VORTRAG Dr. Linn Kroneck (Bad Steben)
Die Kunstsammlung des VEB Maxhütte Unterwellenborn und ihre Transformation nach 1989 – ein notwendiger Vergleich

17:45
Diskussion

18:00
Ende der Tagung

19:00-21:00
DEBATTE Öffentliche Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Fachwissenschaft und Wirtschaft [Titel und Teilnehmer werden noch bekanntgegeben]

Dr. Paul Kaiser
p.kaiser@kulturstudien-dresden.de

Potsdam-Museum sucht Paten für DDR-Kunst

Nadine Fabian, MAZ, 28.03.2014

Mit der Ausstellung „Stadt-Bild/Kunst-Raum – Entwürfe der Stadt in Werken von Potsdamer und Ost-Berliner KünstlerInnen“ beleuchtet das Potsdam-Museum den Mauerfall aus künstlerischer Perspektive. […]
Etliche Gemälde, die im Herbst zu sehen sein sollen, benötigen eine Restaurierung. Spenden dafür sammelt der Förderverein des Museums.
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Potsdam-Museum: Größte DDR-Kunstschau seit der Wende

MAZ 07.03.2014: „Zu den besonderen Schätzen des Potsdam-Museums zählt die Sammlung der Galerie Sozialistischer Kunst mit ihren 6200 Werken. Bis zu 130 herausragende Arbeiten dieser Sammlung vor allem aus den 1970er und 1980er Jahren sollen zum 25. Jahrestag des Mauerfalls von September bis November in einer Sonderausstellung „Stadt-Bild/Kunst-Raum“ im Museum am Alten Markt gezeigt werden.“

„Begleitet wird das gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschungen und Potsdams Partnerstadt Luzern initiierte Ausstellungsprojekt unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) mit einer wissenschaftlichen Tagung zu „Städten mit einer gebrochenen Biographie“, in der es neben Potsdam unter anderem um Bautzen, Nürnberg, München und Wolfsburg gehen soll.“

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Grünes Licht für Museumsanbau in Schwerin

Schweriner Volkszeitung, 12.3.2014:

„Es lagern große Bestände von Kunst nach 1900 in unseren Depots. Eine Dauerausstellung der Moderne im Neubau macht das Museum noch attraktiver“, sagt Blübaum. Natürlich zähle Günther Uecker dazu, aber auch Marcel Duchamp und DDR-Malerei. „Wir haben mit 600 Werken nach Dresden, Weimar und Frankfurt/Oder die größte Sammlung mit Werken von DDR-Künstlern, die wir bislang nur in kleinen Ausstellungen in Güstrow zeigen können.“

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„Volkseigene Kunst“ in Dahlenburg

Kunstverein zeigt Malerei und Grafiken der DDR aus dem Kunstarchiv Beeskow / Ausstellung an den Wochenenden noch bis 6. April

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Petra Lange: „Was sind sie heute?“ (21.2.14 in Berlin-Reinickendorf)

„Was sind sie heute?“ fragt die Galeristin und promovierte Kunstwissenschaftlerin Petra Lange am 21. Februar 2014 im Rahmen der Frohnauer Diskurse. Gemeint sind KünstlerInnen, die in der DDR aktiv waren.

Petra Lange, die eine Galerie in Charlottenburg führt, zeichnet in ihrem Vortrag exemplarisch die Lebenswege einiger KünstlerInnen nach, mit denen sie oft persönlich bekannt ist. Sie gewährt damit Einblicke in die Szene der 1980er Jahre und gibt Antworten darauf, inwiefern sich Kunstbegeisterung und womöglicher Idealismus der Dargestellten bis heute gehalten haben. Lange war Mitarbeiterin beim Zentrum für Kunstausstellungen der DDR.

Der Eintritt beträgt 8 Euro, Mitglieder des Centre Bagatelle und StudentInnen zahlen 7 Euro. Karten können unter 86870 1668 oder per Mail vorbestellt werden.

Wann?

21.02.2014, 19:30-21:00

Wo?

Centre Bagatelle
Zeltinger Straße 6
13465 Berlin-Reinickendorf

Bilder machen Schule: Kunstwerke aus den DDR-Lesebüchern in der Kunsthalle Rostock

Vom 16.02.2014-06.04.2014 in der Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40
18069  Rostock

Die bildenden Künste gelangten in der DDR in den Status eines „Lebensmittels“. Für viele Menschen etablierte sich der Umgang mit Kunst zu einem unverzichtbaren Aspekt der Lebensgestaltung. Millionenfach wurden Gemälde, die in unserer Ausstellung erstmals nach 1989 gemeinsam wieder gezeigt werden, wie „Am Strand“ (1962) von Walter Womacka, Harald Hakenbecks „Peter im Tierpark“ (1961/62) oder auch der „Schachspieler“ (1964) von Willi Neubert durch Reproduktionen, Briefmarken und Plakate verbreitet und in den Alltag der sozialistischen Gesellschaft integriert. Diese Werke wurden zu „Ikonen“ der DDR-Gesellschaft und zu Leitbildern des „Sozialistischen Realismus“. Eine wichtige Rolle für die Popularisierung von Kunstwerken spielte dabei die Schule. In den staatlichen Lehrbüchern der Polytechnischen Schulen und Erweiterten Oberschulen der DDR, insbesondere in den Schulbüchern der Fächer Deutsch, Kunsterziehung und Geschichte, wurde ein spezifischer Bilderkanon etabliert.“ weiterlesen

Bericht von der Summer School „Modernity, Socialism, and the Visual Arts“

Socialism, Modernity and the Visual Arts, this year’s summer school of the art archive at Beeskow was unusual for a variety of reasons. Aside from the fact that October in eastern Germany can hardly be described as summer, the conference took place over five days on a river-cruiser that made its way slowly from Berlin, through the former GDR, to the Polish border and back. The main aim of the conference was to explore the visual and material cultures of state socialism through the lens of modernity and associated analytical concepts. Holding a conference on board a small ship containing 24 academics and artists certainly constituted a psychological experiment. Those attending did not know how they would react to inhabiting such a small space so full of ideas: were we sentencing ourselves to five days on-board a floating prison?
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Gera zeigt umstrittene Wismut-Kunst

Die Kunstsammlung der Wismut gilt mit mehr als 4200 Werken als die größte eines DDR-Unternehmens. Doch ihr Schicksal ist offen. Eine Ausstellung in Gera soll die Debatte vorantreiben. weiterlesen

Deutsche Nachkriegskunst in London: Das Gegeneinander zweier Ideologien

Britische Museen und Kunstgalerien nehmen den 25. Jahrestags des Mauerfalls in diesem Jahr zum Anlass für eine Serie von Ausstellungen namhafter Künstler, die in der DDR geboren wurden. Den Auftakt macht das British Museum mit der Schau «Germany divided – Baselitz and his generation», die vom Donnerstag (6. Februar) bis zum 31. August gezeigt wird. Zwei weitere Ausstellungen folgen in den nächsten Wochen. «Es gibt im Moment einen wahren Baselitz-Ansturm auf London und wir sind froh, den Anfang zu machen,» sagte Kurator Stephen Coppel bei der Pressevorbesichtigung am Dienstag. weiterlesen