Archiv zur DDR-Kunst in Beeskow trotz finanziellen Rückzugs gesichert

Märkische Oderzeitung/dpa, 4.8.2017:

Das Archiv zur DDR-Kunst auf Burg Beeskow bleibt trotz des finanziellen Rückzugs der Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erhalten. Der Landkreis Oder-Spree und das Land Brandenburg wollen die Sammlung weiterhin unterstützen. „Die Inventarisierung der Exponate soll bis April 2019 abgeschlossen sein, danach werden wir weitersehen und auch über Finanzierungen sprechen“, sagte Reiner Walleser, Abteilungsleiter im Potsdamer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur am Donnerstag. weiterlesen…

Museum Barberini zeigt Galerie aus Palast der Republik

Potsdamer Neueste Nachrichten, 28.07.2017:

Zum Palast der Republik, dem zentralen Repräsentationsbau der DDR, gehörten 16 großformatige Bilder, die im Hauptfoyer installiert waren. Die sogenannte Palast-Galerie entstand 1975 zum Thema „Dürfen Kommunisten träumen?“ Künstler wie Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte, Werner Tübke, Walter Womacka und Hans Vent steuerten Werke bei, die von 1976 bis 1990 hier ausgestellt wurden.
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Zuletzt war die Palast-Galerie 1995 bei der Ausstellung Auftrag: Kunst im Deutschen Historischen Museum zu sehen, seitdem lagern die Bilder im Depot. Lediglich einzelne Werke waren zwischenzeitlich und für kurze Zeit für Ausstellungen entliehen. Im gemeinsamen Engagement des Deutschen Historischen Museums, des Bundesverwaltungsamts und des Museums Barberini werden die Werke derzeit restauriert. Dies umfasst die Reinigung der Bildfläche – insgesamt über 200 Quadratmeter –, die Neuinstallation von Aufhängevorrichtungen und Ergänzungen der Rahmen. weiterlesen…

„Hinter der Maske. Künstler der DDR“ ist von 28. Oktober 2017 bis 04. Februar 2018 im Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam zu sehen. Das Museum hat montags, sowie Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Jeden ersten Donnerstag im Monat ist es von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Online-Zeitfenster-Tickets unter www.museum-barberini.com

Zwischen Auftrag und Eigenwille

 

Zeitung für Lübz, Goldberg, Plau, 13.7.2017:

Roland Borchers, Axel Krause, Neo Rauch… das Kulturhaus Mestlin rüstet sich dieser Tage für eine Ausstellung junger DDR-Künstler. „Malt mal euren Vater bei der Arbeit“, erinnert sich Maler Horst Meyn aus Lüschow bei Goldberg an eines der geläufigen Motive des Kunstunterrichts in den 50er Jahren. Bereits der kindliche Zeichenstift trug zur Bebilderung einer Weltanschauung bei. Wer später ernsthaft Maler werden wollte, musste es ertragen, dass die Freiheit der Bildenden Kunst über die Kunsthochschulen der DDR in die Grenzen gewiesen wurde. In den 80er Jahren aber geriet auch das Malen nach Vorschrift ins Wanken. Die Abrüstungsinitiative „Schwerter zu Pflugscharen“, Montagsgebete waren Vorboten – das Volk begann sich vom Bild des Volks, wie es die Staats- und Parteiführung hegte, zu emanzipieren. Und die Lehrer an den Kunsthochschulen – wie Heisig, Tübke, Mattheuer, Sitte, um die bedeutenden zu nennen, – sie ließen ihre Schüler weitgehend frei, „waren ermüdet“, sagt Herbert Schirmer, Kurator der Ausstellung „Bogensee 1983 bis 86 – junge Kunst im Auftrag. weiterlesen…

Vom 15.07.2017 um 11:00 Uhr bis 03.09.2017, Marx-Engels-Platz 5
19374 Mestlin, http://www.denkmal-kultur-mestlin.de/veranstaltungen/5/1875807/2017/07/15/sommerausstellung-bogensee-junge-kunst-im-auftrag.html

Uwe Pfeifer in Halle

Halle Spektrum, 18.7.2017:

Nun, da er 70 geworden ist, wird der Meister auch in seiner Heimatstadt endlich wieder repräsentativ ausgestellt und es zeigt sich die Zeiten übergreifende Kontinuität seines deutungsoffenen, aber nie verrätselten Werkes. In seiner präzisen, scharf umrissenen Gegenständlichkeit und verfeinerten Farbglätte hat er seine Themen und Motive variiert und fortentwickelt. Neben die synthetisch-schönen Frauen von einst sind, vor allem in den „Tagtraum“-Bildern, neue Figuren getreten: der Muskelprotz am Geldautomaten, der Trinker, die Alten (selbst der Phantasie-Indianer sitzt mittlerweile im Rollstuhl!). Neben solchen surrealen Bildern sind in der Talstraße auch jüngere großformatige, fotorealistische Landschaften und Porträts zu sehen. weiterlesen…

Kunsthalle Talstraße: Uwe Pfeifer. Wahlverwandte und Idole. Noch bis zum 15. Oktober 2017
Und ab 3. 9. bis 12.11. 2017: Uwe Pfeifer. Beton und Träume. Kabinett-Ausstellung in der Moritzburg

Die Städtische Galerie Dresden zeigt den Maler und Objektkünstler Günther Hornig

Uwe Salzbrenner, in: Sächsische Zeitung, 13.07.2017:

An seinem eigenständigen Werk arbeitet Hornig über Jahrzehnte eher im Verborgenen, in guter Nachbarschaft mit Geistesverwandten im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz. In der DDR konnte er davon wenig zeigen. Zwischen 1974 und 1979 stellt er einige Materialbilder aus, dem Informel seines Lehrers Herbert Kunze nahe: Schichten aus Papier und Farbe, gehalten im jetzt sehr nobel wirkenden Schwarz-Weiß-Rot der russischen Avantgarde. Vielfalt und Dichte bereits hier, unbestimmte ästhetische Emotion, die Herstellung eines neuen Zusammenhangs. Und Hornig verwendet Zutaten mit Geschichte: Ausrisse aus Zeitungen; später Holz, Nägel, Schnüre. Als helfe ihm der Widerstand einer festgelegten Bedeutung, um zu neuen Kombinationen zu finden. weiterlesen…

Die Schau in der Städtischen Galerie Dresden ist bis 17. September zu sehen, geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 19 Uhr.

Neue Heimat für die Hoffnung in Altenburg

Eva Marie Stegmann, in: OTZ, 06.07.17:

Als Günter Lichtenstein die Pietà von Núria Quevedo zum ersten Mal in ihrem Atelier erblickte, war er tief berührt . „Es war so besonders, das Licht und die Atmosphäre“, sagt der Unternehmer und Kunstliebhaber aus Göpfersdorf. Seit Dienstag komplettiert das wuchtige Werk die neue Dauerausstellung „Kunst des 20. Jahrhunderts“ von in der DDR lebenden Künstlern im Altenburger Lindenau-Museum. weiterlesen…

Das Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum (ZKR) zeigt im Schloss Biesdorf Werke gegen Privatisierung und Kommerzialisierung

Manuela Lintl, in: Neues Deutschland, 08.07.2017:

Im Untergeschoss versammeln sich abschließend ausgewählte Werke von Künstlerinnen aus dem Kunstarchiv Beeskow, darunter fotografische Sichten auf den Stadtraum Ost-Berlins der 1980er von Sibylle Bergemann und Antje Fretwurst-Colberg. Die Präsentation wirkt hier leider improvisierter und unruhiger, was nicht nur an den weitgehend durchfensterten Räumen liegt. Die Absicht, die Bestände des Beeskower Kunstarchivs einzubeziehen und historische Kunst der DDR mit zeitgenössischen Positionen zum Thema Zwischenräume kommunizieren zu lassen, kommt ein wenig einer Zwangsehe gleich. Ob das Konzept auch für zukünftige Ausstellungen beibehalten werden sollte, ist daher fragwürdig. weiterlesen…

Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55. Bis 8. Oktober, Mo., Mi., Fr. – So., 10 – 18 Uhr, Do 12-21 Uhr; www.zkr-berlin.de

Werke von Mattheuer in der Kunsthalle Rostock

Carsten Probst, in: Deutschlandfunk, 2.7.2017:

In diesem Jahr wäre der Maler Wolfgang Mattheuer 90 Jahre alt geworden. Eine Retrospektive in der Kunsthalle Rostock zeigt deshalb 80 seiner Werke. Bis heute ist der Maler stark umstritten – nicht nur wegen seiner DDR-Vergangenheit. weiterlesen…

Till Briegleb, in: Süddeutsche Zeitung, 17.7.2017:

Der Titel der großen Werkschau zeigt also ungewollt, warum Wolfgang Mattheuers Kunst heutzutage eher flach und historisch bedingt erscheint und keineswegs wichtiger ist als „Richter und Baselitz“, wie Eduard Beaucamp meint. Mattheuers sozialistischer Korrektur-Realismus konzentrierte sich pädagogisch auf klare Bildaussagen, wenn auch mit sehr guten Absichten. Doch damit bleibt er im Geist belehrend und vordergründig, was seine kritische Kunst wiederum mit der offiziellen Staatskunstidee des sozialistischen Realismus gemein hat. Sie ist verkrallt in ihr Gegenüber. Dadurch teilt diese didaktische Ästhetik das Schicksal des Regimes, das sie reflektiert hat. weiterlesen…

 

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst gegründet

Thomas Klatt, in: Märkische Oderzeitung, 1.7.2017:

So feierlich ging es im musealen Cottbuser Dieselkraftwerk noch nie zu. Musiker des Bach Consort Cottbus waren gekommen, um – fein gestrichen – mit Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 3 den festlichen Akt einzuleiten. Was lange dauerte, wurde am Sonnabendvormittag nun auch juristisch formal zur Unterschrift gebracht: Die Gründung eines neuen Landesmuseums für moderne Kunst. Seit dem 1. Juli sind das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und die beiden Häuser der „Jungen Kunst“ in Frankfurt unter einem Dach vereint und bilden Brandenburgs wichtigstes Museum für Kunst der DDR und des Ostens. Zusammen beherbergen sie 35 000 Werke. weiterlesen…

Landesmuseum für moderne Kunst startet

Die Welt/dpa:

Mit Festakten in Cottbus und Frankfurt (Oder) wird am Wochenende das neue Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst gegründet. Damit würden die Sammlungen ostdeutscher Kunst des Museums Dieselkraftwerk in Cottbus und des Frankfurter Museums für Junge Kunst zusammengelegt, sagte Kulturministerin Martina Münch (SPD) am Montag in Potsdam. «Die gemeinsame Präsentation wird die Ausstrahlung der Sammlungen ostdeutscher Kunst von der DDR-Zeit bis zur Gegenwart auf nationaler und internationaler Ebene deutlich stärken.» Die rund 35000 Werke der Museen werden künftig an beiden Standorten gezeigt. weiterlesen…