Band 8 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel, Wallstein Verlag
Über den deutsch-deutschen „Bilderstreit“
Unvergessen sind die harschen Worte des Künstlers Georg Baselitz, der im Sommer 1990 Künstlern aus der DDR vorwarf, „keine Künstler, keine Maler“ zu sein, sondern „Propagandisten der Ideologie“. Der folgende Sturm der Entrüstung prägte die Debatten über den Wert und einen angemessenen Umgang mit Kunst aus der DDR. Mittlerweile hat ostdeutsche Kunst zwar ihre Anerkennung gefunden, und ostdeutsche Künstler haben einen festen Platz im kollektiven bundesdeutschen Gedächtnis. Dennoch lodert der Konflikt um das künstlerische Erbe der DDR immer wieder auf.
Das Buch von Anja Tack erläutert die Hintergründe dieses Streites und ordnet die unterschiedlichen ost- und westdeutschen Positionen in ihren jeweiligen Kontext ein. Die Autorin entfaltet den Konflikt als einen permanenten gesellschaftlichen Aushandlungsprozess über den Umgang mit dem kulturellen Erbe der DDR, den es auch heute noch fortzusetzen gilt. Ein vergleichender Blick auf die Auseinandersetzung mit Kunst aus der Volksrepublik Polen öffnet den Horizont über die nationalen Grenzen hinaus.
Anja Tack, Riss im Bild. Kunst und Künstler aus der DDR und die deutsche Vereinigung, Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte (hg. von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel); Bd. 8, € 54,00, 541 S., 25 Abb., Göttingen: Wallstein Verlag 2021
mdr Kultur, 26.2.2021:
Willi Sitte war der bekannteste und zugleich auch umstrittenste Maler der DDR. Wie kaum ein anderer polarisierte der mächtige Staatskünstler Zeit seines Lebens. Als er nach dem Mauerfall in politische Ungnade fällt, verschwanden seine Werke praktisch aus dem öffentlichen Diskurs, die großen Museen haben Sittes Werke in den letzten drei Jahrzehnten kaum gezeigt. Anlässlich seines 100. Geburtstags soll im Oktober im Kunstmuseum Moritzburg in Halle die große Retrospektive „Sittes Welt“ gezeigt werden. Ist es damit an der Zeit, das künstlerische Schaffen Willi Sittes neu zu bewerten? weiterlesen…
Siehe auch: https://www.pragerzeitung.cz/wo-ist-lidice/
25. Februar 2021, 14:36,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Westfälische Nachrichten / dpa, 24.2.2021:
Sighard Gilles größtes Bild, ein Deckengemälde im Leipziger Gewandhaus, schlägt Michelangelos Sixtinische Kapelle in den Ausmaßen locker. Der Künstler wird 80 – und noch immer wächst der Umfang seines Gesamtwerks. weiterlesen…
Siehe auch: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/im-farbrausch
Ingeborg Ruthe, in: Frankfurer Rundschau, 10.2.2021:
Im sachsen-anhaltinischen Merseburg kämpft nun ein ehrenamtlicher Kunstfreund für das Fortbestehen der Willi-Sitte-Galerie. weiterlesen…
Antonia Weber, in: Leipziger Internet Zeitung, 8.2.2021:
Prägend für das Bild der DHfK waren aber nicht nur die opulenten Turnhallen und modernen Schwimmbecken. Vom gewaltigen Außenbereich über die langen Gänge bis hin zur Mensa war alles gesäumt von Gemälden und Skulpturen. Über den Kulturfonds der DDR erhielt die Hochschule Geld für die Anschaffung einer beachtlichen Kunstsammlung. weiterlesen…
6. Februar 2021, 14:32,
Daniel Burckhardt,
Ausstellung.
art-in.de:
In sechs Schaufenstern in der Cottbuser Innenstadt zeigt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) vom 1. – 14. Februar 2021 dreizehn Gemälde und eine Bronzeplastik von namhaften Künstler*innen aus seiner Sammlung. An den jeweiligen Standorten erhalten Interessierte über QR-Codes oder Links weiterführende Informationen zu den Künstlern und Kunstwerken. Diese sind auf der Webseite des BLMK zu finden. weiterlesen…
Katja Evers, in: MDR KULTUR, 4. Februar 2021:
Seit den späten 1950er-Jahren wächst bei Anita und Günter Lichtenstein eine für den mitteldeutschen Raum beispiellose Sammlung von Malerei und Grafik zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler – mit Schwerpunkt auf ostdeutscher Kunst. Daneben engagiert sich das Ehepaar in verschiedenen Vereinen für Kunst und Kultur. Nun haben sie dafür den Bundesverdienstorden erhalten. weiterlesen…
25. Januar 2021, 14:38,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Ulrike Thielmann, in: MDR KULTUR, 25.1.2021:
Die Dynamik, welche die „Neue Leipziger Schule“ in den so genannten „Nullerjahren“ entfaltete, wird von Zeitzeugen als eine Art Naturereignis beschrieben. Abenteuerliche Berichte von internationalen Finanz-Tycoonen, die ganze Kunst-Ausstellungen aufkauften, machten die Runde. Alle Welt war begeistert von dem neuen deutschen Malereiphänomen, mit dessen Titel noch heute gehadert wird. Wie auch schon in den 80er-Jahren, als der Begriff „Die Neue Leipziger Schule“ von einem Karikaturisten-Quartett aus Leipzig erfunden wurde. anhören…
Berlin.de/dpa, 21.1.2021:
Zum 100. Geburtstag des Malers und Grafikers Willi Sitte (1921-2013) zeigt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) im Herbst eine Retrospektive. «Daran halten wir fest», sagte eine Sprecherin des Museums am Donnerstag. weiterlesen…
Im Gespräch mit Lena Schneider, Potsdamer Neueste Nachrichten, 16.1.2021:
Im Herbst soll ein weiteres Museum mit Fokus auf DDR-Kunst eröffnen: Das Museum Minsk. Sie planen eine Sonderausstellung zu Bernhard Heisig. Ein Zeichen, dass Sie sich das Thema nicht nehmen lassen?
Wir haben in unserer Sammlung den Schwerpunkt der Galerie Sozialistische Kunst, mit Peter Rohn, Stephan Velten, dem Ehepaar Raetsch. Von daher ist die Auseinandersetzung mit Kunst in der DDR Aufgabe unseres Hauses. Aus dieser Sammlung heraus planen wir unsere Ausstellungen, etwa „Die wilden 1980er Jahre“. Die Überlegung ist jetzt, mit Bernhard Heisig den Fokus stärker auf sein Spätwerk in Brandenburg zu lenken. Er besaß ja bis 2011 im havelländischen Strodehne sein Atelier. Ausgangspunkt für die Schau sind die 11 Gemälde der späten Schaffensphase, die dem Potsdam Museum im Jahr 2015 für die Dauer von zehn Jahren aus dem Nachlass von Vera Schreck zur Verfügung gestellt wurden. weiterlesen…