Die Moderne im Tresor

Sonja Vogel, in: taz, 11. Juni 2014

Schaut man von der Belgrader Festungsanlage auf den Zusammenfluss von Donau und Save hinab, fallen einem die spitz zulaufenden Dächer eines futuristischen Baus aus den 60er Jahren ins Auge, eine Fassade aus gegeneinander verschobenen Glasflächen und weißem Marmor. Hinter diesem aus der Zeit gefallenen Raumschiff erhebt sich die Skyline der neuen Belgrader Wohnblocks. Es ist das Museum für zeitgenössische Kunst (Muzej Savremene Umetnosti – MSU), in dem einst die größte Sammlung moderner Kunst aus dem jugoslawischen Raum ab 1900 untergebracht war. Doch seit 2007 steht das Gebäude leer. Wegen Verzögerungen bei Restaurierungsarbeiten. „Seit sieben Jahren gibt es in der serbischen Hauptstadt keine repräsentative Ausstellung moderner Kunst“, sagt Vladislav Scepanovic. Der Kunstprofessor ist seit einem Jahr Direktor des MSU, eines Museums ohne Ausstellungsfläche. weiterlesen…

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