„Ein Brigadier in Öl“

Naumburger Tageblatt vom 19.01.2010: „Mit „Hauerbrigadier Adasch“ fing alles an für Hardi Messing. Auf 100 mal 70 Zentimetern in Öl blickt der Bergmann in braun-grauer Arbeitskluft mit Helm auf dem Kopf markig auf den Konferenztisch im Büro des Geschäftsführers der Wismut GmbH in Chemnitz. „Wir haben da auch ein paar Bilder“, sagte man Messing, als der vor zwei Jahren seinen Job antrat – und so gleich in den ersten Tagen Bekanntschaft machte mit der Kunstsammlung des bundeseigenen Unternehmens, das sich um die Hinterlassenschaften des Uran-Bergbaus in Sachsen und Ostthüringen kümmert.

„Ein paar Bilder“ – das ist stark untertrieben. Mehr als 4 000 Werke von über 400 Künstlern umfasst die seit den 50er Jahren aufgebaute Sammlung der Wismut, die bis zur Wende Uran für das Atomprogramm der Sowjets förderte. Darunter sind allein mehr als 3 000 Grafiken, zudem Malerei, Collagen und Plastiken. „Kunst war eindeutig Mittel der Propaganda, auf dem Weg zum ,allseitig gebildeten sozialistischen Menschen'“, sagt die Kunsthistorikerin Annette Spreitz. So hatten auch andere Kombinate ihre Sammlungen. Doch deren Bestände – oder das, was davon noch übrig ist – sind längst nicht so umfangreich, wie Spreitz recherchiert hat: 240 Werke etwa aus dem Chemiekombinat Bitterfeld, 400 aus dem Mansfeld-Kombinat, 700 aus den Leuna-Werken. Zum Teil sind sie heute in Landesbesitz, zum Teil befinden sie sich in Museen.“ weiterlesen

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