„Arbeiter und Bauern“

Zum Tod des Malers Walter Womacka

FAZ.net vom 19.10.2010: „Walter Womacka war ein überzeugter Staatskünstler und gleichzeitig ein Volkskünstler. Er war einer der beliebtesten Maler der DDR. Seine oft biederen Motive kamen an, auch bei Margot Honecker und Walter Ulbricht. Womacka lehrte Georg Baselitz die Malerei. Doch ihre Lebenswege sahen gänzlich anders aus. An prominenter Stelle in Berlin prangt heute noch ein liebliches und gleichzeitig sehr charakteristisches Werk von ihm. Auf dem Alexanderplatz, zwischen DDR-Plattenbauten und umstrittenen Nachwendeexzessen, an einer Schnittstelle von neuem und altem Berlin, steht das Haus des Lehrers, und in überlegener Höhe glänzt akkurat restauriert sein umlaufender Fries „Unser Leben“ und erinnert an eine nun schon zwanzig Jahre untergegangene Gesellschaft und ihren Kunstgeschmack. Es zeigt den klassischen Sozialistischen Realismus par excellence – Kunst im öffentlichen Raum als Propagandamittel für kollektive Harmonie. Es ist ein Glücksfall, dass es erhalten blieb, ist es doch als historisches Zeugnis unbedingt erfahrenswert. Unter einem Baum steht eine junge Frau mit ihrem Kind, die einen Apfel in der Hand trägt, daneben zeigt ein Lehrer den Schülern, was zu lernen ist – ein Fernglas steht bereit, auf die Sterne gerichtet. Womackas Oeuvre wurde zu DDR-Zeiten als „Quell der Lebensfreude“ gelobt. Sein keusches Gemälde „Am Strand“ gehörte zu den beliebtesten Motiven der DDR, vielfach verwendet als Poster, Buchumschlag und Briefmarke.“ weiterlesen

Zum Thema:

taz.de vom 20.9.2010

Tagesspiegel vom 19.9.2010

jungeWelt vom 21.09.2010

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