„Sachsen am Meer“

Strandszenen und Gesellschaftsbilder in der Kunstsammlung Gera

OTZ vom 12.06.2010: “ „Sachsen am Meer“ heißt die Ausstellung, die heute (12. Juni, 15 Uhr) in der Kunstsammlung Gera eröffnet wird. Sie zeigt rund 100 Bilder, die zwischen 1950 und 2010 entstanden. Die meisten davon in der DDR.

Ab heute Nachmittag sind in Gera rund 100 Strandszenen und Gesellschaftsbilder zu bewundern, wenn die Kunstsammlung in beiden Flügeln und Etagen der Orangerie die Ausstellung „Sachsen am Meer“ eröffnet. Der Titel spielt auf den Volksstamm an, der jeden Sommer die Strände vor den FDGB-Ferienheimen mit seinem Dialekt dominierte und zu denen gehörten alle, die das E nicht dehnen und nicht berlinern. Man könnte den Titel aber auch auf die Künstler aus den Zentren Leipzig, Dresden und Halle beziehen. Viele von ihnen verbrachten wo sonst die Sommer malend an der Ostsee.

Mit Tübke und Mattheuer sind zwei Große der Leipziger Schule vertreten, sowie eine Vielzahl ihrer Schüler. Das „Skandalbild“, „Badender Akt“ von Willi Sitte, magische Realisten wie Sakulowski und Hertel, überwältigend schöne Rügenbilder von Gerda Lepke und immer wieder Paare am Strand, die so gar nichts mehr mit Womackas Idylle zu tun haben, auch wenn sie nicht wie Arno Rink 1980 als „Strandbild“ den Supergau im Kalten Krieg beschwören. Oder die Apokalypse, wie Womacka, der 1982 das Thema Strand wieder aufgreift. 1990 thematisiert Eberhard Löbel „Die Insel“ DDR als Homage an Böcklin. 1995 greift Axel Krauses wieder zum Paar am Strand, Trauer und Desillusionierung sind hier ein „Weites Feld“. Die Strandszene ist immer, und offenbar unausweichlich, ein Gesellschaftsbild. Lustvoll und intelligent zeigt das diese feinfühlig und mit subtiler Kenntnis der Materie von Kurator Kaiser unter Mithilfe vieler Leihgeber zusammengestellte Ausstellung.“ weiterlesen

Bis 19. September 2010; Kunstsammlung Gera, Orangerie, Orangerieplatz 1, 07548 Gera

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Sachsen am Meer. Strandszenen und Gesellschaftsbilder. Kunstsammlung Gera 2010. 13,00 €.

„Gratiskunst – Immer an der Wand lang“

Der Bund will zwei DDR-Propagandabilder verschenken, um sie vor dem Abriss zu bewahren. Doch das  Interesse hält sich in Grenzen.

Tagesspiegel vom 28.05.2010: „Den „Lob des Kommunismus“ will niemand. Nicht einmal geschenkt. Wenn er mit Geldscheinen beklebt oder mit flüssigem Gold bemalt wäre, hätten sich alle gierig auf Ronald Paris’ Gemälde gestürzt. Aber so? Wo es bloß aus bunten Farben, expressiver Pinselführung und ideologischen Grundsätzen einer anderen Zeit besteht? Und mit elf Metern Länge in keine noch so spartanisch eingerichtete Wohnung passt?

Es ist immer dasselbe mit dem DDR- Erbe, das ungeliebt das Bild der Hauptstadt prägt. Keiner fühlt sich verantwortlich, kaum einer ist auch nur dankbar. Die meisten möchten es loswerden. Also müssen die DDR-Bauten modernen Wohnhäusern weichen und ihren Denkmalstatus dem Kapitalismus übergeben. Gleiches gilt für diese großflächige, den Arbeiter heroisierende Kunst, die Fassaden und Räume einstiger Behörden schmückt. Die zertrümmert man am besten mit. Gründe gibt es ja genug.

Zwanzig Jahre lang funktionierte das reibungslos. Damit soll jetzt Schluss sein. Im Februar klopfte die Fraktion der Linken bei Kulturstaatsminister Neumann und Bundestagspräsident Lammert an und forderte mittels Kleiner Anfrage eine Erklärung. Wie es sein kann, dass zwei „(nicht nur nach Auffassung der Fragesteller) bedeutende Werke namhafter Künstler, die zugleich wichtige Zeugnisse deutscher Kulturgeschichte darstellen“ durch Abriss gefährdet sind? Was dagegen unternommen werde?“ weiterlesen

„Fenster nach Osten – Die Burg Beeskow zeigt Portraits aus Polen und aus der DDR“

Weltexpress vom 28.05.2010: „Das Fenster nach Osten ist aufgestoßen – mit einem in vielerlei Hinsicht aufsehenerregenden Effekt. Im April eröffneten das Gorzower Museum und das Kunstarchiv die gemeinsame Ausstellung »Junge Kunst in Polen 1949–1959 – Porträts aus der Sammlung des Künstlerkreises Arsenal 1955«. »Ein klares Signal, dass wir keine Zusammenarbeit nur auf dem Papier wollen«, meint Steffen. Die Museen bereichern so die Ausstellung »Helden auf Zeit«, in der seit dem vergangenen Oktober in Beeskow Porträts aus der DDR gezeigt werden. Die Konzepte der Museen und die Entstehung ihrer Sammlungen können kaum unterschiedlicher sein. Die DDR-Werke entsprangen der permanenten Kulturförderung der DDR, determiniert von der staatlichen Kulturpolitik. Und die war – vereinfacht gesagt – orientiert auf den sozialistischen Realismus.

Die Werke des Kreises Arsenal in Gorzow entstanden unter völlig anderen Prämissen, eigentlich als Frucht einer kurzen Kampagne. 1955 wurden die polnischen Künstler aufgerufen, anläßlich der Weltjugendfestspielen für eine Ausstellung im Warschauer Arsenal Arbeiten einzureichen. Diese Möglichkeit nutzten die Künstler, um unkonventionelle Werke mit ihrer eigenen Handschrift zu plazieren (daher der Name Arsenalu 1955). Das war, wie der polnische Kurator Jacek Antoni Zielinski bei der Eröffnung sagte, das Ende des »Sozialrealismus« in der polnischen Kunst. In der DDR, wo die Bilder des Künstlerkreise Arsenalu in der Ausstellung »Junge Generation« 1957 gezeigt wurden, wirkte das provozierend. Herbert Sandberg, seinerzeit Chefredakteur der Zeitschrift »Bildende Kunst«, nahm es als Signal: »Die junge Generation will wieder künstlerisch ehrlich werden, nicht mehr sagen, als im Augenblick in ihr ist, das aber mit echten Mitteln der Kunst« – Anlass für Sandberg, sich offen für moderne Strömungen in der Kunst einzusetzen.“ weiterlesen

CFP: Wissenschaftliches Kolloquium zum Forschungsstand der Geschichte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden
21.10.2010-22.10.2010, Residenzschloss
Deadline: 16.07.2010

Call for Papers

Im Jahr 2010 werden die Kunstsammlungen Dresden, eine der ältesten, wichtigsten und differenziertesten Sammlungen in Europa, 450 Jahre alt. Dieses Jubiläum bildet den Anlass, 450 Jahre Sammeln, Bewahren, Erforschen und Präsentieren von Kunst in Dresden zu reflektieren, Entwicklungslinien, Konstanten und Veränderungen herauszuarbeiten, dabei aber auch aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu thematisieren. Das wissenschaftliche Kolloquium bietet die Gelegenheit zu einer Bestandsaufnahme des Forschungsstandes zur Geschichte und den Beständen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und widmet sich vier größeren Themenbereichen:

I. Die Rolle des Sammlers
II. Politische Funktionen der Sammlungen
III. Kunst und Wissenschaft / Wissenschaftliche Erschließung
IV. Räume / Präsentation / Öffentlichkeit / Vermittlung

Die ERSTE SEKTION soll „den Sammler“ als Person und Institution beleuchten. Über 300 Jahre bestimmten die sächsischen Kurfürsten und Könige die Geschicke und Entwicklung der Kollektionen. Die Kunstsammlungen waren Teil der fürstlichen Repräsentation und fungierten als politisches und diplomatisches Instrument. Ihr Erscheinungsbild wurde erheblich von den individuellen Neigungen der fürstlichen Sammler geprägt. Mit der „Verstaatlichung“ der Sammlungen – ein Prozess, der sukzessive bereits im 19. Jahrhundert einsetzte und 1918 zu seinem formalen Abschluss kam – übernahmen die Museumsdirektoren und Konservatoren die prägende Rolle. Auch privates Mäzenatentum sowie bürgerliches Engagement in Form von Schenkungen und Stiftungen formte das Bild der Museen seit dem späten 19. Jahrhundert mit.

Die Einrichtung einer Sammlung bildete durch ihren zumindest partiell öffentlichen Charakter ein zeichenhaftes politisches Instrument, das im Dienst von Fürsten und von politischen Systemen stand – und steht. Die Brisanz dieser Thematik wird besonders in der Geschichte vom Gebrauch und Missbrauch der Dresdner Sammlungen für die Politik deutlich. Diese ZWEITE SEKTION soll aber auch Beiträge zur aktuellen Situation der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden beinhalten sowie die Bedeutung und Aufgaben der Sammlungen heute diskutieren.

Der Fokus der DRITTEN SEKTION soll auf der wissenschaftlichen Bearbeitung der Bestände liegen. Diese Forschungsleistungen bilden, neben der Konservierung und Präsentation, nicht nur einen wesentlichen Teil der Museumsarbeit, sondern sind ihre Voraussetzung. Ohne sie könnte keine sinnvolle, erkenntnisbringende Präsentation der Stücke erfolgen, keine verantwortungsvolle Erhaltung und Restaurierung durchgeführt und keine Wissensvermittlung geleistet werden. Die Instrumente zur Organisation einer Sammlung wie Inventare und Kataloge stellen für den Wissenschaftler eine ergiebige Fundgrube dar, erhellen sie doch den Wandel, dem einzelne Sammlungen unterlagen und ermöglichen – oft als einzige Quellen -Querschnittsbetrachtungen der jeweiligen Museen. In erheblichem Maß wurden die Sammlungen durch die Personen geprägt, die mit den Objekten arbeiteten und oft mit enormem Engagement und in schwierigen Situationen der Sammlung dienten.

Im Mittelpunkt der VIERTEN SEKTION werden die Sammlungs- und Präsentationsräume stehen. Die einzelnen Kollektionen, die heute in den zwölf Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammengefasst sind, waren in verschiedenen Gebäuden untergebracht: Dazu zählen Prachtbauten wie das Residenzschloss, der Zwinger oder das Schloss Pillnitz ebenso wie Interimsorte, z.B. das Regimentshaus, oder Notunterkünfte bzw. Auslagerungsorte während kriegerischer Auseinandersetzungen. Die museale Präsentation spiegelt auch unterschiedliche museologische und didaktische Überlegungen wider, die ihrerseits die Rolle der einzelnen Teilsammlungen beleuchten. Ein zentraler Punkt dieser Sektion wird daher auch das Thema Öffentlichkeit sein: Waren die Objekte anfangs nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich, so bilden die Museen heute als touristischer Anziehungspunkt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für den Freistaat Sachsen. Die Analyse der Quantität und Qualität von Besucherströmen ermöglicht zudem Erkenntnisse bezüglich der Objektpräsentation und der museumspädagogischen Konzepte in verschiedenen Epochen.

Alle vier Sektionen werden durch Impulsreferate der Sektionsleiter eingeleitet. Pro Sektion sind dann vier 20-minütige Beiträge geplant, in denen aktuelle Forschungen zur Diskussion gestellt werden soll. Der Werkstattcharakter der Veranstaltung kann und soll auch dadurch zum Ausdruck kommen, dass nicht nur neue abgeschlossene Forschungsergebnisse präsentiert, sondern durchaus auch Einblicke in noch laufende Forschungen gegeben werden. Nach jeweils zwei Beiträgen findet eine erste Diskussionsrunde statt, deren Ergebnisse am Ende der Sektion in ein Kurzstatement oder eine These sowie eine Abschlussdiskussion münden soll.

Interessierte aller Disziplinen, Mitarbeiter von Museen ebenso wie Universitätsangehörige und freie Forscher, sind herzlich aufgefordert, ihr Exposé von max. 1 Seite Länge mit Bezug auf die gewünschte Sektion sowie einen kurzen Lebenslauf mit Stichworten zu den Forschungsinteressen einzusenden. Die Auswahl der Vorschläge nehmen in gemeinsamer Sitzung die Sektionsleiter/innen und die Organisatoren vor.

Einsendeschluss für Exposés ist der 16. Juli 2010.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Generaldirektion
Dr. Karin Kolb
Residenzschloss
Am Taschenberg 2
01067 Dresden
Karin.Kolb@skd.museum

www.skd.museum



„Wohin mit der Kunst?“

Lukrezia Jochimsen über Wandbilder aus DDR-Zeiten

Neues Deutschland vom 22.05.2010: „ND: Die Fraktion der LINKEN im Bundestag setzt sich für den Erhalt von großflächigen Kunstwerken in der Tradition des sozialistischen Realismus in Ostdeutschland ein. Eine Arbeit von Walter Womacka in der Breiten Straße in Berlin konnte vor dem Abriss gerettet werden. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) kümmert sich um den Abbau und die Lagerung des Werkes »Der Mensch, das Maß aller Dinge«. Ist das ein Erfolg?

Jochimsen: Das ist auf jeden Fall ein Teilerfolg. Es hätte gut passieren können, dass das Gebäude aus dem Bundesbesitz klammheimlich abgerissen worden wäre. Denn es gibt eine bewusst schlampige Haltung gegenüber bedeutenden Kunst- und Geschichtswerken der DDR.“ weiterlesen

Junge Kunst in Polen 1949 – 1959 Porträts aus der Sammlung „Krąg Arsenału 1955”

Eine Ausstellung des Muzeum Lubuskie, Gorzów Wielkopolski, in Kooperation mit dem Kunstarchiv Beeskow

11. April 2010 – 4. Juli 2010, Burg Beeskow

„1955 wurde in Vorbereitung der V. Weltfestspiele in Warschau von polnischen Künstlern eine Ausstellung zum Thema „Gegen Krieg, gegen Faschismus“ organisiert. Die Gemälde, Skulpturen und Grafiken im Warschauer Arsenal bedienten allerdings nicht die offiziellen Kunsterwartungen, die noch sehr vom Dogmatismus des so genannten Sozrealismus der Stalinzeit geprägt waren. Vielmehr stand die Ausstellung für das Bedürfnis der jungen Generation nach künstlerischer Freiheit und förderte Potenziale einer modernen Ausdrucksweise zutage.
Ein Großteil dieser Kunstwerke befindet sich heute im Muzeum Lubuskie in Gorzów, in einem alten Speicher an der Warthe. Sie stehen heute für den vorherrschenden künstlerischen Individualismus in Polen seit 1945 und sind ein wichtiges Zeugnis für die ständige Suche polnischer Künstler nach eigenen Wegen in der Kunst.“

weitere Informationen zur Ausstellung

„Fenster nach Osten“

Die Ausstellung „Junge Kunst in Polen 1949-1959 – Portraits aus der Sammlung Krąg Arsenału 1955“ in der Burg Beeskow eröffnet eine deutsch-polnische Kooperation

junge Welt vom 19.05.2010: „Auf der Burg Beeskow bei Berlin befindet sich ein Kunstarchiv, das eigens gegründet wurde, um Werke der sogenannten DDR-Auftragskunst in den Wirren der Privatisierung der volkseigenen Betriebe und der Auflösung der staatlichen und politischen Strukturen der DDR vor dem Verlust zu bewahren. Gegenwärtig lagern dort 23000 Gemälde, Graphiken und Plastiken, die von den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin an das Kunstarchiv übertragen wurden. Aus dem Depot wurden auf der Burg zu den unterschiedlichsten Themen Ausstellungen organisiert, zum Beispiel »Zwischen Himmel und Erde« (Landschaftsbilder aus der DDR), »Büchsenwurst und roher Fisch« (Stilleben) und aktuell »Helden auf Zeit« (Porträts aus der DDR). Zudem gab es Einzelausstellungen von Werner Tübke, Willi Sitte, Walter Womacka, Nuria Quevedo, Ronald Paris und vielen anderen. Die Burg Beeskow ist gut besucht. Im April eröffneten das Gorzower Museum und das Kunstarchiv die gemeinsame Ausstellung »Junge Kunst in Polen 1949–1959 – Porträts aus der Sammlung des Künstlerkreises Arsenal 1955«. Die Konzepte der Museen und die Entstehung ihrer Sammlungen können kaum unterschiedlicher sein. Die ostdeutschen Werke entsprangen der permanenten Kulturförderung der DDR, determiniert von der staatlichen Kulturpolitik. Und die war – vereinfacht gesagt – orientiert auf den sozialistischen Realismus. Die Werke des Kreises Arsenal in Gorzow entstanden unter völlig anderen Prämissen. 1955 wurden die polnischen Künstler aufgerufen, anläßlich der Weltjugendfestspiele für eine Ausstellung im Warschauer Arsenal Arbeiten einzureichen. Diese Möglichkeit nutzten die Künstler, um unkonventionelle Werke mit eigener Handschrift zu plazieren (daher der Name Arsenalu 1955). Das war, wie der polnische Kurator Jacek Antoni Zielinski bei der Eröffnung sagte, das Ende des »Sozialrealismus« in der polnischen Kunst. In der DDR, wo die Bilder des Künstlerkreises Arsenalu in der Ausstellung »Junge Generation« 1957 gezeigt wurden, wirkte das fast schon provozierend. Herbert Sandberg, damals Chefredakteur der Zeitschrift Bildende Kunst, schrieb, »die junge Generation will wieder künstlerisch ehrlich werden, nicht mehr sagen, als im Augenblick in ihr ist, das aber mit echten Mitteln der Kunst«.“ weiterlesen

„Freude am nackten Körper“

„Galerie Himmelreich“ in Magdeburg zeigt Werke von Willi Sitte

Volkstimme.de vom 12.05.2010: „Gemälde und Grafiken von Willi Sitte sind in einer Personalausstellung in Magdeburg zu sehen. Eine vergleichbare Präsentation des Künstlers gab es in der Stadt seit Jahrzehnten nicht. Bis zum 28. Mai sind die Arbeiten voll praller Lebensfreude zu sehen. Der Weg lohnt sich. Sittes Wendeschmerz scheint der Realität gewichen. Ursprünglich wollte der Hallenser Maler nicht mehr im Osten Deutschlands ausstellen. Schließlich bereute er diese Entscheidung, nahm sie zurück. Der heute 89-Jährige hat die inneren Verletzungen zum Teil überwunden, die der Untergang des Sozialismus für ihn brachte. Auf seine Weise konsequent ging er damit um. 1989 gab er die Ehrenpräsidentschaft des Verbandes Bildender Künstler der DDR zurück. Fast 15 Jahre hatte er den Verband von 1974 bis 1988 geleitet. Auch in der Deutschen Akademie der Künste nahm er schließlich den Hut. Da orientierte sich jemand neu, suchte – ohne sich verbiegen zu müssen – seinen Platz in der Gesellschaft neu.“ weiterlesen

zur Willi-Sitte-Galerie, Merseburg (Dauerpräsentation ausgewählter Werke)

Centre Pompidou, Paris „Les Promesses du passé – Une histoire discontinue de l’art dans l’ex-Europe de l’Est“

„The Promises of the Past. 1950 – 2010, a discontinuous History of Art in former Easter Europe“

14 avril – 19 juillet 2010, April 14 2010 – July 19 2010

Transnationale et transgénérationnelle, Les Promesses du passé présente les œuvres de cinquante artistes, issus pour beaucoup d’entre eux d’Europe centrale et orientale.

Vingt ans après la chute du Mur de Berlin, l’exposition interroge l’ancienne opposition européenne Est/Ouest, tout en remettant en cause la notion d’histoire de l’art entendue comme linéaire et continue. Le Centre Pompidou souhaite ainsi révéler au public des artistes qui ont marqué, par leur travail artistique et leurs thématiques, leur pays d’origine, tout en expliquant l’influence notoire des figures tutélaires d’Europe centrale et orientale sur la jeune génération d’artistes internationaux. L’exposition met en exergue le travail d’artistes parmi les plus emblématiques de l’ancienne Europe de l’Est en soulignant leur influence sur la scène artistique internationale. Y figurent, entre autres, des artistes déjà confirmés tels Sanja Iveković, Dimitrije Bašičević Mangelos, Július Koller, Alina Szapocznikow ou Edward Krasiński. Ainsi, 160 oeuvres d’art, toutes disciplines confondues, sont exposées dans la Galerie Sud du Centre Pompidou dans une scénographie originale de Monika Sosnowska (Pologne). Dans l’Espace 315, une installation exceptionnelle de Tobias Putrih (Slovénie) permet de présenter des documents d’archives relatifs à l’ancienne Europe de l’Est. Y seront également exposées des archives retraçant les échanges artistiques entre Paris et l’Europe de l’Est ainsi que des films d’artistes et des documentaires sur leurs performances.

Crossing nations and generations, The Promises of the Past presents the works of over fifty artists mostly hailing from Central and Eastern Europe.

Twenty years after the fall of the Berlin wall, the exhibition looks at Europe’s former East/West divide, and challenges the idea of art history as something linear and continuous. The Centre Pompidou thus aims to introduce the public to artists whose creations and subject matters have marked their countries of origin, and to explain the salient influence of certain tutelary figures of Central and Eastern Europe on the younger generation of international artists. The exhibition highlights the works of some of the most emblematic artists of the former Eastern Europe countries and underlines their influence on the international art scene today. Some of these are already well-known artists such as Sanja Iveković, Dimitrije Bašičević Mangelos, Július Koller, Alina Szapocznikow and Edward Krasiński. The exhibition comprises 160 works of art, across all disciplines, on show in the Galerie Sud of the Centre Pompidou in an original scenography by Monika Sosnowska (Poland), whilst sources, archives, documents as well as videos and films are presented inside the installation created by Slovene artist Tobias Putrih for the Espace 315. These elements are intended to explain the particular context that saw the creation of the works exhibited.

weitere Informationen

Presse: Die Presse, Spiegel online

CFP: Sommerschule: Das Kunstarchiv Beeskow im Spannungsfeld einer globalisierten Kultur. Verräumlichung – Kulturwissenschaft – Kunst

Kunstarchiv Beeskow/ Burg Beeskow

09.07. – 11.07.2010

Bewerbung bis zum 05. Juni 2010

Die Sommerschule richtet sich an junge KulturwissenschaftlerInnen (Studierende im Hauptstudium, Magistranden, Diplomanden, Doktoranden) und KünstlerInnen, die sich mit dem kulturellen Archiv auseinandersetzen bzw. an den Schnittstellen zwischen Kunst und Archiv arbeiten.

Das Ziel der Sommerschule ist, am konkreten Beispiel Kunstarchiv Beeskow die neuen Herausforderungen an die Funktion des Archivs in der globalen Kultur sowie die damit einhergehende Diskrepanz zwischen beschleunigter Informationserweiterung und kultureller Destruktion anhand der drei Themenfelder Verräumlichung, Kulturwissenschaft und Kunst sowohl mit ExpertInnen als auch mit jungen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen zu diskutieren und konkrete Lösungsansätze zu entwickeln.

Die Sommerschule besteht aus gemeinsamen Arbeiten und Diskussionen zum Thema, eigenen Beiträgen vonseiten der SommerschulteilnehmerInnen sowie einer ExpertInnentagung am 10. Juli 2010.

zur Konzeption und weiterführende Informationen: weiterlesen