Meister der Moderne

Peter Michel, in: junge Welt, 10.3.2018:

Nach dem Ende der faschistischen Gewaltherrschaft konnte man in der Dresdener »Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung« von 1946 wieder Werke Max Beckmanns neben solchen von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Fritz Winter, Otto Dix, Erich Heckel, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff und von Mitgliedern der Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO) sehen. Auch in den folgenden »Deutschen Kunstausstellungen« von 1949 und 1953 in Dresden waren Werke ausgestellt, in denen sich die Vorbildfunktion Beckmanns erkennen ließ.

Aber die von Alfred Kurella geleitete Kulturkommission beim Politbüro der SED kritisierte 1953 die »dekadenten« Vorbilder Kokoschka, Beckmann und Picasso. Auch Kurt Magritz wandte sich damals gegen den »brutalen Amerikanismus Max Beckmanns«. Künstler wie Herbert Sandberg, Willi Sitte, Fritz Cremer und andere sorgten jedoch dafür, dass solche Auswüchse der sogenannten Formalismusdebatte bald überwunden wurden. weiterlesen…

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