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Jörg Sperling

Curt Querner, Selbstbildnis in der Bodenkammer (1948)

© VG Bild-Kunst, Bonn 2012

Streng frontal dem Betrachter zugewendet steht der Künstler in seinem Atelier.
Die Bodenkammer ist zwar schmal, wirkt aber hellblau getüncht kaum beengend.
Alles wird reduziert auf die Halbfigur und nur hinten links gibt das Gemälde
einen Einblick auf die Bilderstapel nebenan frei. Hier im elterlichen Wohnhaus
in Börnchen lebt Querner seit 1947 zurückgezogen, nach der Rückkehr aus der
Kriegsgefangenschaft. Mit seiner Malweise knüpft er bewusst an den veristischen Stil
vor 1933 an. Das Gemälde steht in einer dichten Reihe von Selbstbildnissen, die der
Künstler während und vor allem nach der Gefangenschaft malt. Auf diese verweist
die Armeejacke, die – zugeknöpft – dem Maler Strenge verleiht. So schaut er mit
spitzem Pinsel in der Hand selbstvergewissernd und fragend aus dem Bild.

 

Zitierempfehlung: Jörg Sperling: Bilddossier zu "Selbstbildnis in der Bodenkammer" (1948) von Curt Querner, Juli 2012. In: Kunst in der DDR, URL: <https://www.bildatlas-ddr-kunst.de/knowledge/336>

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