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Glossar

Massenorganisationen

Der Begriff der "Massenorganisation" selbst stammt aus dem Wortschatz der kommunistischen Bewegung, die bereits in den zwanziger Jahren ihre Nebenorganisationen - Jugendverbände, Gewerkschaften etc. - als solche bezeichnete. Die Massenorganisationen der DDR haben die Aufgabe, alle Bürger, insbesondere die Nicht-SED-Mitglieder, entsprechend ihrer gesellschaftlichen Lage und ihren speziellen Bedürfnissen zu erfassen. Dies sollte die Lenkung und Kontrolle der Gesellschaft im Sinne der SED garantieren (Kontrollfunktion) und die Bürger für die von der Partei gesetzten Ziele mobilisieren und aktivieren (Transmissionsfunktion). Des weiteren sollten die Massenorganisationen ihren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, ihre spezifischen Interessen organisiert und kontrolliert gegenüber der Partei und dem Staat zu artikulieren (Interessensvertregungs- bzw. Informationsfunktion). [...]

Die bedeutendsten Massenorganisationen der DDR waren der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB), die Freie Deutsche Jugend (FDJ), der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD), der Kulturbund (KB), die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), die Volkssolidarität, die Konsumgenossenschaften und der Verband der sorbischen Minderheit, Domowina.

 

aus: Ulrich Mählert: Kleine Geschichte der DDR. München 2009, S. 40.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)