„Gratiskunst – Immer an der Wand lang“

Der Bund will zwei DDR-Propagandabilder verschenken, um sie vor dem Abriss zu bewahren. Doch das  Interesse hält sich in Grenzen.

Tagesspiegel vom 28.05.2010: „Den „Lob des Kommunismus“ will niemand. Nicht einmal geschenkt. Wenn er mit Geldscheinen beklebt oder mit flüssigem Gold bemalt wäre, hätten sich alle gierig auf Ronald Paris’ Gemälde gestürzt. Aber so? Wo es bloß aus bunten Farben, expressiver Pinselführung und ideologischen Grundsätzen einer anderen Zeit besteht? Und mit elf Metern Länge in keine noch so spartanisch eingerichtete Wohnung passt?

Es ist immer dasselbe mit dem DDR- Erbe, das ungeliebt das Bild der Hauptstadt prägt. Keiner fühlt sich verantwortlich, kaum einer ist auch nur dankbar. Die meisten möchten es loswerden. Also müssen die DDR-Bauten modernen Wohnhäusern weichen und ihren Denkmalstatus dem Kapitalismus übergeben. Gleiches gilt für diese großflächige, den Arbeiter heroisierende Kunst, die Fassaden und Räume einstiger Behörden schmückt. Die zertrümmert man am besten mit. Gründe gibt es ja genug.

Zwanzig Jahre lang funktionierte das reibungslos. Damit soll jetzt Schluss sein. Im Februar klopfte die Fraktion der Linken bei Kulturstaatsminister Neumann und Bundestagspräsident Lammert an und forderte mittels Kleiner Anfrage eine Erklärung. Wie es sein kann, dass zwei „(nicht nur nach Auffassung der Fragesteller) bedeutende Werke namhafter Künstler, die zugleich wichtige Zeugnisse deutscher Kulturgeschichte darstellen“ durch Abriss gefährdet sind? Was dagegen unternommen werde?“ weiterlesen

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