CFP: Emigranten aus der DDR (Dresden, Oct 10)

CALL FOR PAPERS

„Emigranten aus der DDR und ihr Weg in die westdeutsche Kunstszene“

3. Tagung des Arbeitskreises zur Erforschung der Kunst in der DDR in Kooperation mit dem Kunstfonds des Freistaates Sachsen, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Dresden, Do, 28.10. – Fr, 29.10.2010
Deadline: 26.2.2010
Für den Arbeitskreis: Prof. Dr. Sigrid Hofer, Kunstgeschichtliches Institut, Philips-Universität Marburg
Für den Kunstfonds des Freistaates Sachsen, Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Silke Wagler

Die Kunstentwicklung der 1960er und 1970er Jahre in der BRD ist entscheidend geprägt von KünstlerInnen, die ihre Ausbildung in der DDR erhalten haben und im Zuge der verschärften Formalismusdebatten seit den fünfziger Jahren vor allem in das Rheinland und nach Berlin ausgewandert sind bzw. gezwungenermaßen die DDR verlassen mussten. Hierzu gehören so bedeutende Protagonisten wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke, Gotthard Graubner oder auch Volker Stelzmann. Die westdeutsche Kunstszene ist ohne den Einfluss und den Beitrag der Künstler aus der DDR nicht denkbar.

Seit die Kunst in der DDR  in den Fokus der wissenschaftlichen Aufarbeitung gerückt ist, stehen Fragen nach der Modernerezeption und nach dem Kulturtransfer von West nach Ost im Zentrum des Interesses. Die Tagung hingegen möchte die Blickrichtung in die umgekehrte Richtung lenken. In letzter Zeit zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die ästhetische Praxis in der DDR den westlichen Avantgarden keineswegs mit Verspätung folgte, sondern zeitgleich zu ähnlichen Äußerungsformen gelangte, dies gilt sowohl hinsichtlich der formalen und inhaltlichen Neudefinitionen in den klassischen bildkünstlerischen Bereichen wie hinsichtlich der performativen Künste. Schon vor diesem Hintergrund ist es zwingend, das Potential, das DDR-KünstlerInnen mit in den Westen brachten, eingehender zu untersuchen.

Die Tagung möchte vor allem den Transformationsprozessen nachgehen, denen die KünstlerInnen und ihre Werke in Zuge der Emigration unterlagen, danach fragen, weshalb gerade die EmigrantInnen innerhalb kürzester Zeit zu führenden Vertretern der Kunstszene aufsteigen konnten, ihren Einfluss auf westdeutsche Künstlerkollegen verfolgen und nicht zuletzt aufzeigen, wie die Öffentlichkeit auf den Aufbruch der EmigrantInnen reagierte und inwiefern diese selbst ihre Herkunft thematisierten.

Bitte senden Sie Ihren Themenvorschlag (maximal 250 Worte), versehen mit einem kurzen wissenschaftlichen Werdegang und Ihren Kontaktdaten, bis zum 26. Februar 2010 ein.

Die Vorträge sollen eine Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten.

Reise- und Übernachtungskosten können übernommen werden.

Einsendungen sind erbeten an: hofer@fotomarburg.de
Prof. Dr. Sigrid Hofer
Kunstgeschichtliches Institut der Philipps-Universität Marburg
Biegenstrasse 11, 35037 Marburg

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