Presse: „Die Freiheit der Idee – 7 mal Kunst vor ’89“

Mehr als sozialistischer Realismus

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 6.11.2009: „Angefangen hat alles im Frühjahr, mit der Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau. „Sechzig Jahre – Sechzig Werke. Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland von ’49 bis ’09“, so der Titel. Schnell geriet das dort Gezeigte in die Kritik, weil zwar Spätgeborene wie Neo Rauch, Eberhard Havekost und Carsten Nicolai und der Begründer der Leipziger Schule und 1980 aus der DDR Ausgebürgerte, A.R. Penck, aber keine DDR-Künstler ausgestellt wurden. Nun war der Ausstellungstitel zwar eindeutig. Trotzdem mehrten sich die Stimmen, die die Konzentration auf  „West-Kunst“ bemängelten und fragten, ob Bildende Kunst in der DDR so banal oder staatsgelenkt gewesen sei, dass sie in einer solchen Ausstellung nicht gezeigt werden könne? […] Obwohl die geplante Ausstellung nur sieben Künstler zeigt, also in keinem Fall als repräsentativ verstanden werden soll, macht sie deutlich, dass es bei den bildenden Künstlern in der DDR keinen Einheitsstil gab, wie bis heute immer wieder unterstellt wird. weiterlesen

Lustvoller Tanz auf dem Pulverfass

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 27.11.2009: “ […] Darunter auch Werke von Frank Gottsmann, Roswitha Grüttner und Stephan Velten, die alles andere als eine staatstragende Sprache sprechen. Auf feinsinnige und kraftvolle Weise erzählen sie von Brüchen, Grenzen, Verstümmelungen, aber auch von Wut, Aufbegehren, Wildheit. In ganz individuellen Handschriften tragen sie ihre Persönlichkeit nach außen, in Reibung mit der Gesellschaft und mit der Sehnsucht, über den Tellerrand hinauszuschauen. […]Es ist ein großer Verdienst der Gemeinschaftsausstellung, dass sie große Bögen schlagen und Dialoge provoziert. Indem sie sich auf sieben Künstler konzentrieren, erhält jeder Raum, seinen künstlerischen Werdegang vor und nach der Wende nachvollziehbar zu machen. „Wir wollten zeigen, wie unterschiedlich die Formen, Stilrichtungen und Techniken sind“, sagt Jutta Götzmann. Das wichtigste Auswahlkriterium sei dabei die Qualität gewesen. „Natürlich hätten wir andere auswählen können, aber wir wollten auch Künstler vorstellen, die über ihren Arbeitsprozess reden können“, betont Ruhnke. Und so laufen in den Ausstellungen Interviews, die zwischen Werk und Persönlichkeit sehr lebendig vermitteln und vielleicht Vorurteile abbauen helfen.“  weiterlesen

Von der Freiheit der Idee

Märkische Allgemeine vom 28.11.2009: „Kunst kann nur in Freiheit entstehen. Freiheit gab es in der DDR nicht, also gab es keine Kunst. So lautet das Diktum führender Köpfe bundesdeutscher Kunstwissenschaft und Politik, die daraus den Alleinvertretungsanspruch für westdeutsche Kunst ableiten. Sie haben es im Frühjahr ’09 in der Berliner Ausstellung „60 Jahre – 60 Werke“ rigoros demonstriert. Dem setzen die Initiatoren der Kooperationsausstellung „Freiheit der Idee“ entgegen, dass „es keine Freiheit ohne Kunst gibt, wohl aber Kunst ohne Freiheit“. weiterlesen

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