Suche

Glossar

Hochschule Burg Giebichenstein, Halle/Saale

Unter dem ersten Bürgermeister der Stadt nach dem Kriege, Ewald Pretzsch, als Kunstschule Burg Giebichenstein und Werkstätten der Stadt Halle noch vor der Erteilung der Lizenz der sowjetischen Militäradministration eröffnet. Charles Crodel und Erwin Hahs, von den Nationalsozialisten entlassen, wurden 1945 und 1946 wieder eingestellt. Erster Direktor wurde 1946 der Architekt Hanns Hopp (1890-1971). Aus Berlin kam der Buchgestalter Wilhelm Nauhaus. Bis 1948 war Waldemar Grzimek tätig. Ab 1950, mit Unterstützung von Wilhelm Worringer, als Institut für angewandte Kunst im Bereich der Universität weitergeführt. Aufgrund eines Sommerkurses unter Ulrich Knispel in Ahrenshoop und eines darauf von Wilhelm Girnus im Neuen Deutschland erschienenen Artikels verließen 1950 Ulrich Knispel Halle für immer und in der Folge Herbert Post, Lili (Elisabeth) Schultz, Dorothea Freise und Hedwig Fischer die DDR. Charles Crodel folgte einem Ruf nach München. Unter der Aufsicht der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten wurde die Schule kurzzeitig als Institut für künstlerische Werkgestaltung Burg Giebichenstein Halle weitergeführt. Seit 19. Juni 1958 Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein Halle. „Fortan ist es das erste und erklärte Ziel der Schule, Formgestalter für die Industrie auszubilden.“ (Renate Luckner­Bien, 1990). Die Ausbildung der Maler, seit 1962 unter Hannes H. Wagner als Leiter der Klasse für Angewandte Malerei, Glasmalerei, Wandmalerei in verschiedenen Techniken und Mosaiken, geriet, nach Anerkennung des Tafelbildes, wieder zur Ausbildung freier Maler. Mit derBerufung Willi Sittes zum Direktor der nachmaligen Sektion Bildende und Angewandte Kunst gelingt es nach 1970, wieder freie Maler und Graphiker auszubilden. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Schule weiterhin zu schließen, die 1990 auf 75 Jahre erfolgreichen Wirkens zurückblicken konnte. Direktoren der Schule bzw.

Rektoren:

Hanns Hopp 1946-1949,
Walter Funkat 1949-1958 Direktor und 1958-1964 Rektor,
Erwin Andrä 1964-1971,
Paul Jung 1971-1987,
Jochen Ziska 1987-1989,
Paul Jung seit 1989 

aus: Hartmut Pätzke: Von "Auftragskunst" bis "Zentrum für Kunstausstellungen". Lexikon zur Kunst und Kunstpolitik in der DDR. In: Eugen Blume, Roland März (Hrsg.): Kunst in der DDR. Eine Retrospektive der Nationalgalerie. Berlin 2003, S. 322.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)