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Kulturhistorisches Museum Görlitz

Adresse:
Neißstr. 29
PLZ / Ort:
02826, Görlitz
Land:
DE
Telefon:
03581-671355
Fax:
03581-671704
E-Mail:
museum@goerlitz.de
Öffnungszeiten:
Barockhaus Neißstraße 30
Montag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr, Freitag bis 21.00 Uhr
Ab 1. November Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
Beschreibung:
Die Genese der Sammlungen des Kulturhistorischen Museums Görlitz geht auf verschiedene Entwicklungen seit dem 18. Jahrhundert zurück, die vom Görlitzer bzw. Oberlausitzer Bürgertum und Adel getragen wurden. 1726 schenkte der Schweidnitzer Advokat Johann Gottlieb Milich seine umfangreiche Bibliothek mit Raritätensammlung dem Görlitzer Magistrat, der beides im Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich machte. 1779 wurde auf Initiative von Karl Gottlob von Anton und Adolf Traugott von Gersdorf die Oberlausitzsche Gesellschaft der Wissenschaften gegründet, der beide ihre Privatsammlungen an Büchern, Grafiken, wissenschaftlichen Instrumenten, Modellen, sowie Gesteins- und Münzsammlungen übertrugen. Als Domizil für die Gesellschaft kaufte von Anton 1803 ein Wohn- und Handelshaus in der Neißstraße 30, in welchem seit 1807 die Spezialsammlungen der Gesellschaft vereint waren. 1873 wurde das Städtische Museum für Altertum und Kunst gegründet, welches vor allem archäologische Funde, Objekte aus der städtischen Rüstkammer und Zeugnisse der Görlitzer Zünfte beherbergte. Der sog. Kaisertrutz wurde 1932 nach Umbauarbeiten mit den Abteilungen Stadtgeschichte, sowie Ur- und Frühgeschichte als Museum eröffnet. Im selben Jahr richtete man im sog. Barockhaus in der Neißstraße 30 mit Beständen des Städtischen Museums, der Milischen Bibliothek und der Oberlausitzschen Gesellschaft ein Graphisches Kabinett ein, das 1936 in „Städtische Kunstsammlungen“ umbenannt wurde. In den Kriegsjahren 1943/44 wurden die Kulturgüter von Görlitz in ländliche Gebiete ausgelagert. Die Museumsarbeit nahm man 1947 wieder auf und der Kaisertrutz wurde 1948 mit veränderter Ausstellung wiedereröffnet. 1951 erfolgte die Eingliederung des Barockhauses in der Neißstraße als zweites Gebäude des Städtischen Museums, dem heutigen Kulturhistorischen Museum, ebenso wie die des Reichenbacher Turmes im Jahr 1953. Seit 1998 ist das Kulturhistorische Museum Görlitz zusammen mit dem Ratsarchiv und der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften Teil der Städtischen Sammlung für Geschichte und Kultur.
Das Kulturhistorische Museum vereint heute Sammlungen zur Kunstgeschichte mit den Schwerpunkten Görlitz bzw. Oberlausitz, Wissenschaftsgeschichte, Ur- und Frühgeschichte, Archäologie und Stadtgeschichte. Die Sammlung der Gemälde und Grafik umfasst Werke vom 16. bis zum 21. Jahrhundert, wobei das Graphische Kabinett über 60.000 Blätter Handzeichnungen und Druckgrafiken verfügt. Der Bestand an Gemälden aus der DDR umfasst insgesamt 141 Werke, überwiegend von Künstlern mit einem biographischen Bezug zur Region. So besitzt das Museum größere Konvolute von Johannes Deckwarth, Peter Glomp und Karl-Heinz Völker. Es finden sich aber auch Vertreter der Dresdner Malschule wie Rudolf Bergander, Waldo Köhler, Paul Michaelis oder Theodor Rosenhauer mit einzelnen Werken.
Publikationen:
Barth, Sandra; Gille, Anna [Red.]; Hochschule für Grafik und Buchkunst (Leipzig): Städtische Sammlungen für Geschichte und Kultur mit dem Kulturhistorischen Museum Görlitz und der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften. Leipzig 2011.

Schirmer, Herbert: Revision - Die Kunst in dieser Stadt: das Kulturhistorische Museum Görlitz zeigt im Kaisertrutz seine Sammlung von Malerei, Grafik und Plastik des 20. Jahrhunderts, in: Silesia nova, 2 (2005) 3.

Winzeler, Marius (Hrsg.); Kulturhistorisches Museum Kaisertrutz (Görlitz): Kunst in Görlitz - Jetzt! Eine Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Görlitz mit Unterstützung des Oberlausitzer Kunstvereins e.V. und der Galerie Klinger Görlitz. [4. Mai bis 21. Juli 2002], in: Schriftenreihe der Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur. N.F. 33 (2002).

Winzeler, Marius: Kunst für Görlitz 2003. Neuerwerbungen (Malerei, Grafik), in: Görlitzer Magazin 17 (2004).

Winzeler, Marius; Bautz, Edmund [Ill.]; Kulturhistorisches Museum Barockhaus (Görlitz); Königshainer Heimatverein (Königshain, Görlitz): Edmund Bautz (1881-1972). Freilichtmalerei. Görlitz 2007.
Archivmaterialien:
Katalogauszug
Fotos: Andreas Mädler
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)